Lange Haft für die vier Chopard-Räuber
München In nur 67 Sekunden räumten sie mit Axt und Vorschlaghammer ein Juweliergeschäft in der Maximilianstraße aus. Über die Folgen werden sie jetzt ganz lange nachdenken können. Zwangsweise. Die Jugendkammer des Landgerichts verurteilte am Dienstag drei junge Chopard-Räuber zu Jugendstrafen von fünf bis fünfeinhalb Jahren. Der einzige Erwachsene (21) des räuberischen Quartetts muss sogar siebeneinhalb Jahre für den schweren Raub büßen.
Uhren und Schmuck für 818 000 Euro verschwanden am 12. Februar 2014 in zwei Rucksäcken, nachdem zwei der Angeklagten die Eingangstür und die Vitrinen eingeschlagen hatten. So professionell sie beim Überfall vorgingen. So chaotisch war die Flucht. Ein Anwalt spricht gar von „Hasenjagd“. Am Ende werden die Vier gefasst. Ein fünfter Mann, der im Geschäft einen Sicherheitsmann mit einem Schraubenzieher in Schach gehalten hatte, entkam mit einer Beute von 566 000 Euro.
Die vier Angeklagten gestanden im Prozess zwar den Überfall, machten aber zu möglichen Hintermännern und dem fünften Mann keine Angaben. Möglicherweise gehören sie zur Pink-Panther-Bande, die Raubüberfälle auf dieselbe brutale und schnelle Weise durchführen. Möglicherweise sind sie aber auch nur Trittbrettfahrer, die sich von der Bande inspirieren ließen. Die Beweisaufnahme brachte da keine Gewissheit.
Klar ist dafür, welche Ängste die Chopard-Angestellten bei dem Axt-Überfall auszuhalten hatten. Eine Zeugin berichtete, wie sie in Todesangst am Boden gekauert hatte. Noch heute leiden die Opfer an Schlafstörungen.
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