Landgericht München: Ecstasy aus Gartenlaube - Lange Haft für Drogen-Dealer

Zwei junge Männer haben in einem Gartenhaus die Partydroge Ecstasy produziert. Dafür müssen sie für mehrere jahre ins Gefängnis.
John Schneider |
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Beim Auftakt: Die Angeklagten und ihre Anwälte.
jot Beim Auftakt: Die Angeklagten und ihre Anwälte.

Zwei junge Männer haben in einem Gartenhaus die Partydroge Ecstasy produziert. Dafür müssen sie für mehrere jahre ins Gefängnis.

Humor hat sie, die Vorsitzende Richterin Regina Holstein. Als sie den jungen Männern (22, 24) in ihrer Urteilsbegründung noch einmal kräftig die Leviten liest, bezeichnet sie ihre Ausführungen selber als "das Wort zum Mittwoch".

Zuvor hatte sie die beiden Dachauer zu Haftstrafen von fünf und fünfeinhalb Jahren verurteilt. Außerdem ordnete die Jugendkammer des Landgerichts für die drogensüchtigen Männer die Einweisung in eine Entziehungsanstalt an.

Ihr Geständnis – über ihre Anwälte hatten sie die Vorwürfe bereits am ersten Prozesstag weitgehend eingeräumt – wirkte bei dem Urteil strafmildernd. Denn den Prozessbeteiligten wurde dadurch eine sehr lange Beweisaufnahme erspart. "Wir hätten hier bis Weihnachten sitzen können", erkennt die Vorsitzende Richterin an. Die beiden Süchtigen gaben an, dass sie mit der Ecstasy-Produktion ihren eigen Drogenkonsum finanzieren wollten.

Die Qualität der Drogen war schlecht

Dabei hatten sich die beiden Dealer bei der Produktion ihrer Drogen-Ware recht dilettantisch angestellt. Das Pulver war weiß und damit laut Verteidiger Roland Autenrieth auf dem Markt nicht viel wert. Die beiden versuchten erfolglos, ihre Ware mit Lebensmittelfarbe professioneller aussehen zu lassen.

Mit dem laut Anklage "schwunghaften Handel" – die Jugendkammer geht von 7000 gepressten Tabletten aus – wollten die beiden den eigenen Drogenkonsum finanzieren. Oder wie Richterin Holstein die Vorstellung der Verurteilten beschreibt: "Hey, wir werden Drogenbosse."

Ein bisschen "blöd" sei es auch gewesen, die Drogengeschäfte übers eigene Handy abzuwickeln. Damit machten es die beiden der Polizei recht einfach. Bei der Durchsuchung des Gartenhauses, das als Produktionsstätte fungierte, entdeckten die Fahnder der Kripo denn auch kiloweise Zutaten für die Ecstasy-Produktion.

Holsteins "Wort zum Mittwoch": "Das ist die letzte Chance." Sollten die beiden nach ihrer Entlassung so weitermachen wollen, warnte sie die jungen Männer mit recht drastischen Worten, "geht’s in die Gosse".

Lesen Sie hier: Mann erdrosselt Schwester – Sieben Jahre Haft

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