Landesamt: Beamter sah Pornos im Dienst
MÜNCHEN - Er tat es, um sein Sexleben zu beleben – und seiner zweiten Frau den Kinderwunsch zu erfüllen: So abstrus begründete Peter F. (Name geändert) vor dem Bayerischen Verwaltungsgericht, warum er seinen Dienstcomputer dazu missbrauchte, Pornos anzusehen.
Die Disziplinarkammer entschied, dass der 53-jährige ehemalige stellvertretende Referatsleiter des Augsburger Landesamtes für Umweltschutz seinen Dienst quittieren muss. Strafrechtlich hatte er sich wegen des Besitzes von Kinderpornografie bereits einen Strafbefehl von 6000 Euro eingehandelt.
Die Vorsitzende Richterin sprach von einem „schweren Dienstvergehen“ und ging mit ihrem Urteil weit über den Antrag des Dienstherrn hinaus, der nur einer Rückstufung des Beamten gefordert hatte.
Der promovierte Physiker sagte, dass er sich von „normaler“ Pornografie Hilfe gegen sexuelle Störungen erhoffte, die nach einem schweren Schlaganfall aufgetreten seien und seine Beziehung zu seiner Ehefrau belastet hätten. Aufgeflogen war die untaugliche Sex-Therapie am Arbeitsplatz, als das Landesamt für Statistik das Filtersystem der Amtscomputer überprüfte. jot
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