Lässig schräge Radlnacht

Viel Spaß beim langen Radl-Wochenende: 3400 Teilnehmer sind Samstagnacht beim Korso auf dem Altstadtring dabei. Am Sonntag dichtes Gedränge beim Fahrrad-Markt am Bavariapark
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Radl Night:  Am Wochenende wurde die Kampagne aus diesem Anlass vorgestellt.
Daniel von Loeper Radl Night: Am Wochenende wurde die Kampagne aus diesem Anlass vorgestellt.

MÜNCHEN - Viel Spaß beim langen Radl-Wochenende: 3400 Teilnehmer sind Samstagnacht beim Korso auf dem Altstadtring dabei. Am Sonntag dichtes Gedränge beim Fahrrad-Markt am Bavariapark

Rrrring, ding, huuup. Pfeifen, Rufen und sogar ein Alphornton brummt. So hört es sich an, wenn über 3400 Radler Freude und gespannt am Marienplatz in die Pedale steigen. Ein überwältigendes Bild. Radl an Radl reihen sie sich am Samstagabend hinter der Startlinie beim Hugendubel bis weit ins Tal und bis zum Marienhof auf. „Auf zur Radlnacht“, ruft um Punkt neun Uhr Hep Monatzeder – und dann lässt sich der Bürgermeister an der Spitze eines kilometerlangen Radl-Wurms bequem in der Rikscha chauffieren. Hinein in Münchens lässig schräge erste „Radl-Night“.

Die Tour geht rund um die City auf dem für rund eine Stunde teilweise gesperrten Altstadtring. Die Menschen sind munter und die Stimmung ist gut. Es ist alles unterwegs, was so in München mit dem Radl da ist: Rennfahrer, sportliche Fahrer, Tourenfahrer, Cityfahrer, Sonntagsfahrer, wacklige „Geh-ma-auch-mal-radeln“-Fahrer. Ja und ein paar der unvermeidlichen, aufdringlichen Klingler und Drängler auch. Dabei sind Singles, Paare und viele Familien mit ihren Kindern jeden Alters. Mit Helm und ohne Helm. Und leider auch: „Da sind noch andere ohne Licht“, meint ein Mann zu seiner Begleitung – und fährt los.

Mehr als 150 Helfer

Nach den langen Nächten zu allen möglichen Anlässen erlebt München am Samstag die erste Radl-Night. Sie ist der Auftakt zu einer Kampagne, mit der München zur Radl-Hauptstadt werden soll. Am Sonntag gab es dazu noch einen Radlmarkt am Bavariapark. Insgesamt nutzten mehr als 10000 Münchner dieses Radl-Wochenende. Dort herrscht lebhaftes Gedränge.

Mehr als 150 freiwillige Helfer halten den Radl-Korso sicher in Fahrt. Mit dem Start geht es ganz langsam los. Es dauert, bis alle auf Touren kommen. Alle fahren mitten auf der Straße. „Ich geh’ auf die Radlspur, da ist wenigstens Platz“, ruft Mathias seinem Spezl zu, der angestrengt in die Pedale tritt. Alles um ihn herum lacht.

Kein Auto ist im Weg. Dafür stehen die Wagen hinter den Absperrungen. Viele Autofahrer haben von dem Spektakel nichts gewusst. Manche sind genervt und hupen. Im Hackenviertel, am Sendlinger Tor und rund um den Franz-Josef-Strauß-Ring: Stau. Besonders am Oberanger kommt es am Ende auch zu Ärger.

Sonst ist alles friedlich. Für die Tram wird der Zug angehalten. Im leeren Altstadttunnel wird gepfiffen und gejohlt. Und eine fröhliche Clique Sechzger-Fans singt lauthals „Grüünwalder Staaaadion ...“ und hält den Zug im Tal mit einem straßenbreiten Transparent kurz an: „Zum Sechzger kommt man mit dem Rad, wir fahren schon mal vor.“

„Wir fahren mit, weil Radeln der Figur gut tut, es ist körperliche und geistige Fitness“, meinen Steffi Klein und Constanze Maull, die für ihren Chef Radlbauer auf E-Rädern unterwegs sind. „Das muss ich ausnutzen, mal auf dem Altstadtring fahren zu dürfen“, sagt Thomas Werner.

20 Minuten brauchen die Ersten, um wieder am Marienplatz anzukommen. Und außer Pfeifen und Klingeln ist nichts passiert.

Fahrradmarkt am Bavariapark

Der Radlfrühjahrsmarkt am Sonntag war ebenfalls ein großer Erfolg. Am Bavariapark verkauften Händler alles, was das Radlerherz begehrt – vom Fahrradzubehör über Spezial- und Alltagsräder. Zusätzlich konnten die 3000 Besucher ihr Fahrrad einem Sicherheitscheck unterziehen und Reparaturen direkt durchführen lassen. Auch die Münchner Fixie-Szene war vor Ort und begeisterte die Zuschauer beim Bikepolo. Für Menschen mit körperlichen Einschränkungen gab es spezielle Fahrradkurse, die hier erstmals vom neu gegründeten Internationalen Mobilitätszentrum angeboten wurden. Ein buntes Programm für Kinder und diverse Radartisten boten Spaß für die ganze Familie.

Willi Bock

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