KVR-Skandal in München: Letzter verdächtiger Mitarbeiter aus U-Haft entlassen

München – Im Zusammenhang mit dem Verdacht von Bestechlichkeit in der Ausländerbehörde des Kreisverwaltungsreferats (KVR) München ist nun auch der letzte verdächtige Mitarbeiter wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Der Ermittlungsrichter setzte den Haftbefehl unter Auflagen außer Vollzug. Der ebenfalls in Untersuchungshaft sitzende Relocation-Dienstleister bleibt nach Angaben der Staatsanwaltschaft weiterhin in der JVA.
KVR-Skandal: Bereits vier Haftbefehle ausgesetzt
Bereits vergangene Woche wurden am Freitag bei zwei und am Dienstag bei einer verdächtigen Person die Haftbefehle unter Auflagen außer Vollzug gesetzt und die Verdächtigen aus der Untersuchungshaft entlassen. "Unsere Ermittlungen schreiten zügig voran, wir passen daher laufend unsere Ermittlungsmaßnahmen an", teilte eine Staatsanwaltschaft -Sprecherin der dpa mit.
KVR-Skandal: Fünf derzeitige Mitarbeiter verdächtigt
Die Ermittler verdächtigen insgesamt fünf derzeitige Mitarbeiter und eine ehemalige Mitarbeiterin der Behörde, "in zahlreichen Fällen" gegen Geld und teure Geschenke rechtswidrige Entscheidungen zu ausländerrechtlichen Themen getroffen zu haben.
KVR-Skandal: Das sind die Hintergründe
Die Ermittlungen angestoßen hat das KVR selbst und das bereits im Sommer vergangenen Jahres, wie die AZ erfuhr. Aufgrund erster Verdachtsmomente wurde die Innenrevision eingeschaltet.
Schlüsselfigur ist offenbar ein privater Dienstleister, ein sogenannter Relocator. Er gilt als Strippenzieher und war als Erster verhaftet worden. Laut Staatsanwaltschaft vermittelte der Mann den Kontakt zu infrage kommenden Ausländern, stellte gefälschte Dokumente her und gab den Mitarbeitern des KVR Geld. Ihm wird Bestechung und Urkundenfälschung zur Last gelegt.