Künstler betrügt Banken um Millionen
München Das Betrugsmuster war meist gleich, doch es funktionierte immer wieder: Der Künstler Roland M. reichte ungedeckte Schecks bei Banken ein und verschaffte sich so Kapital von insgesamt 1,5 Millionen Euro. Beim Landgericht München gab es für den 53-Jährigen dafür am Donnerstag vier Jahre und neun Monate Haft.
Vier Fälle wurden verhandelt, bei drei von ihnen ging es jeweils um Summen um die 500 000 Euro. Geschädigt wurden unter anderem die Commerzbank in München und die Nord LB in Hannover.
Um die Betrügereien durchführen zu können, hatte M. zusammen mit seinem Komplizen Markus N. eine Aktiengesellschaft gegründet, die vordergründig im Bereich Kunst am Bau tätig sein sollte.
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In Wirklichkeit ging es aber darum, den beiden Geld zu verschaffen. Auf die Frage des Vorsitzenden Richters, ob die Firma jemals richtige Geschäfte getätigt habe, antwortete M. mit einem lapidaren „nö“. Die Schecks, die teilweise mit gefälschten Unterschriften versehen oder von Bekannten im Namen anderer Scheinfirmen unterschrieben worden waren, wurden von den Banken zunächst eingelöst – weil M. versicherte, sie seien gedeckt.
Als das Geld gutgeschrieben war, verteilten M. oder N. es auf andere Konten oder beglichen Rechnungen. Bis die Banken und Firmen merkten, dass die Schecks ungedeckt sind, war das Geld bereits weg. Das Gericht verurteilte M. deshalb zu einer mehrjährigen Haftstrafe. M. sei sofort geständig gewesen, hielten ihm die Richter zu Gute, allerdings sei er Wiederholungstäter. M. ist mehrfach vorbestraft: allein acht Mal wegen Betrugs.
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