Küchenchef missbraucht Azubis
Er griff den Jungen von hinten an die Hoden. Amtsgericht verurteilt ihn: 22 Monate Haft auf Bewährung.
MÜNCHEN Für den ehemaligen Koch Klaus F. (45) eines Sendlinger Lokals ist es angeblich nur Gaudi gewesen, wenn er den männlichen Auszubildenden von hinten an die Wäsche ging. Das Amtsgericht fand das weniger lustig und verurteilte Klaus F. jetzt wegen sexueller Misshandlung zu 22 Monaten Haft auf Bewährung.
„Durch Ihr Verhalten haben Sie den Arbeitsplatz für die Jugendlichen zur Hölle gemacht“, sagt Amtsrichter Andreas Forstner. Es geschah im Sommer 2011: Der damals 14-jährige Tom B. (Namen der Opfer geändert) schälte gerade Kartoffeln: „Plötzlich spürte ich eine Hand an meinem Geschlechtsteil. Ich war schockiert.“
Der Ex-Küchenchef soll gesagt haben: „Ist nur Spaß.“ Lehrling Max C. (17) missbrauchte der Angeklagte mehrmals, zog ihm so stark an den Hoden, dass der Jugendliche vor Schmerzen zu Boden ging. Ihn soll er auch per SMS belästigt haben: „Wo bist du?“, „Was machst Du?“, und: „Du Hübscher“.
Einem anderen Azubis zog er laut Anklage an seinem frischen Ohrpiercing, dass dieser vor Schmerzen schrie. Auch die Brustwarzen der Burschen verdrehte er. Klaus F. streitet alles ab. Die Azubis sollen sich gegenseitig an den Geschlechtsteilen berührt haben. Aus Spaß habe er mitgemacht. Als die Vorwürfe aufkamen, flog er aus dem Lokal. An zwei Opfern muss er 500 und 1500 Euro Schmerzensgeld zahlen.
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