"Kritische Aufarbeitung": Sky dreht Produktion über Olympia-Attentat 1972

München - Es soll "ein Politthriller zwischen Liebe und Hass, Verzweiflung und politischem Kalkül, Rache und Vergebung" werden: "Sky" will dokumentarisch und fiktionalisiert aus mehreren Blickwinkeln die "katastrophale Eskalationsspirale" beim Münchner Olympia-Attentat von 1972 nacherzählen.
Rund um den 50. Jahrestag: Sky-Dokumentation zum Olympia-Attentat 1972
Wie der Bezahlsender am Mittwoch weiter mitteilte, ist die Ausstrahlung ist rund um den 50. Jahrestag des Anschlags im kommenden Jahr geplant und soll auf dem neuen Kanal "Sky Documentaries" zu sehen sein.
Am 5. September 1972 hatte die arabische Terrorgruppe Schwarzer September die israelische Olympiamannschaft überfallen und Sportler als Geiseln genommen.

Der Anschlag endete mit der Ermordung von elf israelischen Geiseln, zudem starben fünf Geiselnehmer und ein Polizist. Der schlecht geplante, furchtbar gescheiterte Befreiungsversuch der deutschen Polizei auf dem Flugplatz war schließlich Anlass für die Gründung der Spezialeinheit GSG 9.
Dabei soll die Geschichte weit über den rein historischen Moment hinausgehen und auch die aktuellen Hintergründe des Nahostkonfliktes thematisieren.
Die Produktion "geht mit Überlebenden, Angehörigen, Betroffenen, Wissenschaftlern und Journalisten den Fragen nach, warum es so weit kommen konnte, dass Gewalt zur einzigen Lösung wurde, wer für den Tod verantwortlich ist und wie man als Überlebender weiterlebt", teilte der Sender mit und versprach "neue Fragen mit aktuellen Bezügen, bisher unveröffentlichte Dokumente und exklusive Zeitzeugen".
Erinnerung an Olympia-Attentat 1972: Stadt stellt drei Millionen Euro bereit
Producerin Kathrina Edinger: "Als Münchner Produzenten fühlen wir uns persönlich der kritischen Aufarbeitung der Katastrophe von München verpflichtet."
Zum Jubiläum der Olympischen Spiele und auch zum Jahrestag des Anschlags im kommenden Jahr plant auch die Stadt München Einiges. Sie will mehr als mehr drei Millionen Euro bereitstellen. Erstmals seit 1972 soll in der gesamten Stadt mit einem Programm an die Bedeutung der Spiele und ihre Auswirkungen erinnert werden.