Kritik am Verkauf der Alten Akademie in München: "Darf keinen CSU-Rabatt geben"

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Die Alte Akademie, die Bauruine in der Fußgängerzone, die René Benko in München hinterlassen hat, soll an die Heinz Hermann Thiele Familienstiftung und an die Hammer AG verkauft werden. Das hat die AZ aus Rathaus- und Marktkreisen erfahren. Chef der Hammer AG ist der CSU-Stadtrat Hans Hammer, die soll das Projekt entwickeln. Investor ist die Stiftung des 2021 verstorbenen Knorr-Bremse-Unternehmers Heinz Herrmann Thiele.
Alte Akademie: Kritik der Grünen
Nun wird erste Kritik laut: "Es darf hier keinen CSU-Rabatt geben!", fordert die Grüne Landtagsabgeordnete Claudia Köhler. Sie kritisiert, dass der Freistaat ihre Anfragen zur Alten Akademie erst nach Beschwerde und auch dann nur vage beantwortet hat.
Und befürchtet, dass das Parlament vor vollendete Tatsachen gestellt wird: "Wenn das Tafelsilber einmal verscherbelt ist, ist es weg – als Wertobjekt und als Gestaltungsmöglichkeit für die öffentliche Hand."
Der Freistaat, dem das Grundstück gehört und es an Benkos Signa nur im Erbbaurecht vergeben hatte, möchte es jetzt offenbar verkaufen. So wie zum Beispiel auch schon das Grundstück an der Seidlstraße in der Maxvorstadt, wo der IT-Riese Apple aktuell baut, oder das alte Justizzentrum am Stiglmaierplatz. 400 Millionen Euro soll das neue Projekt für die Alte Akademie kosten, hat die AZ aus Marktkreisen erfahren.
ÖDP: Was passiert mit den Arkaden?
Kritik am Verkauf kommt auch aus der ÖDP-Fraktion im Stadtrat: In einer Anfrage an den Oberbürgermeister will die Partei unter anderem wissen, ob die Landeshauptstadt an die Verhandlungen beteiligt ist. Und sie erinnert daran, dass der Stadtrat bei der Vergabe an Signa zustimmte, die Arkaden der Alten Akademie auf Kosten von öffentlichem Grund zu verkleinern.
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