Krankenhäuser in München: Endlich WLAN in Krankenzimmern
München - Hans Theiss ist Arzt. Die Besuchsverbote in Krankenhäusern findet er in der Corona-Krise nachvollziehbar und richtig. Doch Theiss sieht und hört auch, wie sehr Patienten darunter leiden können, "gerade wenn sie länger liegen", wie er am Sonntag im Gespräch mit der AZ betonte. Zuletzt hat Theiss - in seiner Funktion als CSU-Stadtrat - Klagen gehört von Patienten aus Harlaching. Die dort kein WLAN im Krankenzimmer hatten.
Das aber sollte 2020 Standard sein, findet Theiss. "Die Bedürfnisse haben sich einfach geändert", sagt er. "Das klassische Telefon am Bett reicht nicht". Auch viele ältere Patienten würden mit dem Handy etwa mit ihren Enkeln videotelefonieren. Wenn es denn WLAN gibt.
Das aber ist nach CSU-Angaben in den städtischen Kliniken nach wie vor kein Standard. Die Stadtratsfraktion will das nun ändern. Und reicht am Montag im Rathaus einen Antrag ein, dass in den Häusern der München Klinik flächendeckend kostenloses WLAN eingerichtet werden soll.
Informationsbedürfnis und sozialer Kontakt
"Ein funktionierendes kostenloses WLAN sollte doch selbstverständlich sein!", sagte Theiss. Neben dem Kontakt nach außen gehe es auch um das Informationsbedürfnis. "Die Leute wollen, wenn sie eine neue Diagnose haben, auch googeln", sagte er.
Vor allem aber geht es Theiss um den sozialen Kontakt. "Die Leute wollen sich rücksprechen oder auch einfach getröstet werden", sagte er am Sonntag.
"Im Hinblick auf eine zweite und möglicherweise dritte Covid-19-Welle und die damit verbundenen sozialen Probleme, die sich in den Krankenhäusern ergeben", heißt es im CSU-Antrag, solle die München Klinik kostenloses WLAN in allen Patientenzimmern zur Verfügung stellen.