Kranich in der LMU-Klinik: Vogel verschluckte Schrauben
München - In einer komplizierten Operation haben Tierärzte in München einem wertvollen Kranich zwei Schrauben aus dem Magen entfernt. Dafür wurde dem Vogel ein Schlauch ungefähr einen Meter weit in den Hals geschoben, berichtet Andrea Hegener vom Förderverein der Medizinischen Kleintierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU).
Der südafrikanische Kunkelkranich mit dem Namen Heintje war eigentlich wegen einer Infektion in die Vogelklinik der LMU gekommen. Bei einer Röntgenaufnahme entdeckten die Tierärzte dann jedoch zwei Schrauben in seinem Magen. Im schlimmsten Fall könnten solche Fremdkörper zu einem Darmverschluss führen, hieß es.
Der Kranich hatte das glänzende Metall wohl mit seiner Leibspeise "frischer Frosch" verwechselt: "Alles was in der Sonne glänzt – wie zum Beispiel feuchte Steinchen oder auch die feuchte Haut eines Frosches – löst den Schnappreflex aus. So könnte es passiert sein", vermutet Vogelspezialist Dr. Eric Diener.
Da die Vogelklinik keinen endoskopischen Schlauch hatte, der lang genug für den Kranich-Hals war, wurde Heintje in der Medizinischen Kleintierklinik operiert. Nach der Betäubung schob Oberärztin Bianka Schulz - eigentlich auf Hunde und Katzen spezialisiert - den Schlauch in den zartrosafarbenen Hals des Vogels. Mit einer von außen steuerbaren, winzigen Zange konnten die Schrauben schließlich aus dem Magen des Tiers entfernt werden.
