Krailling: Thomas S. grinst vor Gericht

Selbstherrlicher Auftritt vor Gericht: Bei der Verlesung der Anklageschrift grinst der mutmaßliche Krailling-Mörder Thomas S. und schüttelt den Kopf. Er schweigt weiter.
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Grinsend und mit verschränkten Armen steht der Angeklagte Thomas S. vor dem Münchner Gericht...
dpa 15 Grinsend und mit verschränkten Armen steht der Angeklagte Thomas S. vor dem Münchner Gericht...
...während die Anklage verlesen wird, schüttelt er immer wieder den Kopf.
dpa 15 ...während die Anklage verlesen wird, schüttelt er immer wieder den Kopf.
Der Angeklagte schweigt weiter eisern: Thomas S. hat sich auch beim Prozessauftakt nicht zum Doppelmord geäußert.
dapd 15 Der Angeklagte schweigt weiter eisern: Thomas S. hat sich auch beim Prozessauftakt nicht zum Doppelmord geäußert.
Der Angeklagte schweigt weiter eisern: Thomas S. hat sich auch beim Prozessauftakt nicht zum Doppelmord geäußert.
dapd 15 Der Angeklagte schweigt weiter eisern: Thomas S. hat sich auch beim Prozessauftakt nicht zum Doppelmord geäußert.
Er hat sich sichtlich verändert: Kürzere Haare und der Bart ist fast rasiert. Der Angeklagte Thomas S. muss sich seit Dienstagmorgen vor dem Münchner Landgericht verantworten.
dapd 15 Er hat sich sichtlich verändert: Kürzere Haare und der Bart ist fast rasiert. Der Angeklagte Thomas S. muss sich seit Dienstagmorgen vor dem Münchner Landgericht verantworten.
Jetzt steht Thomas S. vor Gericht: Brutal soll der Mann die achtjährige Chiara und die elfjährige Sharon in der Nacht zum 24. März 2011 in ihrer Wohnung im Münchner Vorort Krailling mit einem Seil, einer
Hantelstange und einem Küchenmesser umgebracht haben.
dpa 15 Jetzt steht Thomas S. vor Gericht: Brutal soll der Mann die achtjährige Chiara und die elfjährige Sharon in der Nacht zum 24. März 2011 in ihrer Wohnung im Münchner Vorort Krailling mit einem Seil, einer Hantelstange und einem Küchenmesser umgebracht haben.
Der Prozess um den Doppelmord in Krailling hat begonnen - die Bilder aus dem Gericht
dpa 15 Der Prozess um den Doppelmord in Krailling hat begonnen - die Bilder aus dem Gericht
Der Prozess um den Doppelmord in Krailling hat begonnen - die Bilder aus dem Gericht
dpa 15 Der Prozess um den Doppelmord in Krailling hat begonnen - die Bilder aus dem Gericht
Der Prozess um den Doppelmord in Krailling hat begonnen - die Bilder aus dem Gericht
dpa 15 Der Prozess um den Doppelmord in Krailling hat begonnen - die Bilder aus dem Gericht
Der 51-jährige Angeklagte, Thomas S. (l), steht im Landgericht München II in München...
dpa 15 Der 51-jährige Angeklagte, Thomas S. (l), steht im Landgericht München II in München...
...er muss sich als mutmaßlicher Mörder zweier kleiner Mädchen verantworten.
dpa 15 ...er muss sich als mutmaßlicher Mörder zweier kleiner Mädchen verantworten.
Übertragungsmobile stehen am Dienstag (17.01.2012) vor dem Strafjustizzentrum in München
dpa 15 Übertragungsmobile stehen am Dienstag (17.01.2012) vor dem Strafjustizzentrum in München
Krailling-Prozess vor dem Landgericht München II - Die Bilder vom ersten Prozesstag
dpa 15 Krailling-Prozess vor dem Landgericht München II - Die Bilder vom ersten Prozesstag
Krailling-Prozess vor dem Landgericht München II - Die Bilder vom ersten Prozesstag
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Krailling-Prozess vor dem Landgericht München II - Die Bilder vom ersten Prozesstag
dpa 15 Krailling-Prozess vor dem Landgericht München II - Die Bilder vom ersten Prozesstag

Selbstherrlicher Auftritt vor Gericht: Bei der Verlesung der Anklageschrift grinst der mutmaßliche Krailling-Mörder Thomas S. und schüttelt den Kopf. Er schweigt weiter.

München  Als er den Gerichtssaal betritt, ist es, als präsentiere  er sich auf einer Bühne. Mit verschränkten Armen stellt sich Thomas S., der mutmaßliche Doppelmörder von Krailling vor die Kameras, grinst immer wieder, er wendet den Kopf rauf auf die Tribüne,  wo die Zuschauer sitzen.  Er scheint ganz gelassen, schäkert mit den Beamten. "Der wagt es, hier zu lachen", sagt eine empörte Zuschauern. 

Der 51-jährige Thomas S. steht  seit Dienstag vor dem Landgericht München II. Er soll seine beiden Nichten, die achtjährige Chiara und die elfjährige Sharon in der Nacht zum 24. März 2011 in der Wohnung der Mutter im Münchner Vorort Krailling mit einem Seil, einer Hantelstange und einem Küchenmesser umgebracht haben. Zum Auftakt schwieg der Mann vor Gericht.

„Zum jetzigen Zeitpunkt macht mein Mandant keine Angaben“, sagte sein Anwalt Adam Ahmed. Er wolle sich derzeit weder zur Sache noch zum persönlichen Werdegang äußern. Eine spätere Einlassung oder Erklärung sei aber nicht ausgeschlossen. Die Eltern der ermordeten Kinder sind in dem Prozess Nebenkläger. Sie kamen aber am Dienstag nicht zum Prozessauftakt.

Während der Verlesung der Anklage schüttelte Thomas S. immer wieder den Kopf, er rieb sich die Augen, gelegentlich macht er sich Notizen. Der Grund für die Bluttat waren nach Ansicht der Anklage finanzielle Schwierigkeiten. Er habe den Mordplan geschmiedet, als die finanzielle Lage der Familie sich immer mehr zuzuspitzen begann, sagte Staatsanwalt Florian Gliwitzky. Die Familie mit vier Kindern soll sich durch den Bau eines Hauses schwer verschuldet haben. Um an ein Erbe zu kommen, habe der Familienvater nicht nur die Kinder, sondern auch die Mutter und Schwester seiner Frau umbringen wollen. Unter anderem sei es um eine Wohnung in Krailling gegangen, die seiner Ehefrau und der Schwägerin gemeinsam gehörte. Dann wäre die Ehefrau Erbin gewesen.

„Um zu vermeiden, dass wegen des Ablebens seiner Schwägerin und seiner Nichten ein Verdacht auf ihn fällt, plante der Angeschuldigte, die Tötung seiner Nichten und seiner Schwägerin als "erweiterten Suizid" zu tarnen“, sagte Gliwitzky. Die Kinder durchlebten laut Anklage ein Martyrium: Zuerst habe er die kleine Chiara gewürgt. Doch als Sharon das mitbekam, tötete er sie. Sie habe sich gewehrt, während Chiara inzwischen in Todesangst ins Kinderzimmer floh und die Tür zuhielt. Doch auch sie starb wenig später. Die Schwägerin habe er in einer gefüllten Badewanne mit einem angeschalteten Elektrogerät - einem Handmixer – umbringen wollen. Als seine Schwägerin im Laufe der Nacht aber nicht wie erwartet nach Hause kam, habe er von dem Plan Abstand genommen und die Wohnung verlassen.

Die Mutter fand ihre beiden toten Kinder, als sie am frühen Morgen zusammen mit ihrem Lebensgefährten nach Hause kam. Sie hatte in der nur 50 Meter entfernten Musikkneipe des Mannes geholfen. DNA-Spuren des Onkels in der Wohnung und an den Leichen der Kinder brachten die Ermittler auf die Spur. Der Mann stritt die Tat zunächst ab, danach schwieg er.

Der psychiatrische Sachverständige Henning Saß schilderte den Mann im Prozess als lebenszugewandten Menschen, der in der Schule teils gute Noten hatte. Zeitweise studierte er, arbeitete dann als Feinmechaniker, versuchte später, sich selbstständig zu machen und habe schließlich als Postzusteller gearbeitet. Auch eine Krebskrankheit seiner Frau und eine Lebertransplantation bei einem seiner Söhne habe er nicht als übermäßige Belastung empfunden. Das habe zu seinem Leben gehört, zitierte Saß den Mann. Er war zum zweiten Mal verheiratet und hat insgesamt sechs Kinder.

Bisher sind 13 Prozesstage bis zum 27. März angesetzt. Am ersten Prozesstag sollten unter anderem Polizeibeamte als Zeugen gehört werden, die am Tatort waren. Am Mittwoch sollen dann Rettungskräfte aussagen.

 

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