Konzert in München: Bruce-Springsteen-Fans auf gefälschte Tickets reingefallen – Warnung vor Viagogo

Etwa 300 Bruce-Springsteen-Fans sind beim Konzert in München auf gefälschte Tickets reingefallen. Der Veranstalter warnt davor, Karten über dubiose Zweithändler wie Viagogo zu kaufen.
von  André Wagner
Der "Boss" Bruce Springsteen rockt das Münchner Olympiastadion.
Der "Boss" Bruce Springsteen rockt das Münchner Olympiastadion. © Jens Niering

München - Wenn der "Boss“ ruft, dann kommen seine Fans in Scharen. So auch am vergangenen Sonntag, als Bruce Springsteen im ausverkauften Olympiastadion das letzte Konzert seiner Welttournee auf deutschem Boden gab. 

Knapp 70.000 Anhänger fanden Einlass ins weite Rund, doch nicht alle, die sich im Besitz eines scheinbar gültigen Tickets wähnten, wurden am Eingang auch hereingelassen.

Bruce-Springsteen-Konzert in München: Bis zu 300 Fans fallen auf falsche Tickets rein

Zwischen 200 und 300 Fans hatten Pech und sind Betrügern und deren gefälschten Tickets  auf den Leim gegangen und wurden daher nicht ins Stadion gelassen. Diese Größenordnung wurde vom Konzertveranstalter, der Firma Live Nation, gegenüber der AZ bestätigt. Auch, dass bei der Polizei Anzeige erstattet wurde. Zuerst hatte die "SZ“ darüber berichtet.

Ob und wie viele falsche Tickets im Umlauf sind, lässt sich im Vorfeld eines Events nie genau sagen, jedoch ist davon auszugehen, dass die Anzahl gefälschter Karten steigt, je begehrter ein Konzert ist. Auch bei den, für 2024 im Münchner Olympiastadion geplanten, Open-Air-Konzerten von Taylor Swift und Coldplay könnten gefälschte Eintrittskarten in Umlauf kommen.

"Gefälschte Tickets können erst beim Einlass (Scan-Prozess) festgestellt werden. Beim Springsteen-Konzert am Hockenheim-Ring gab es nur wenige Fälle, für das Konzert in München waren dann wieder zahlreiche falsche Tickets im Umlauf“, so Katharina Wenisch, Pressesprecherin von Live Nation.

Für den Laien ist es oft sehr schwierig zu erkennen, ob es sich bei dem ergatterten Ticket um ein Original oder eine Fälschung handelt. Die böse Überraschung erfolgt meist erst vor Ort, denn stellt sich das Ticket als falsch heraus, dann gibt es auch keinen Einlass. "Konzertkarten haben einen Code, dieser wird am Eingang gecheckt. Weist ein Ticket nun einen ungültigen Code auf, wird dem Ticketbesitzer der Zugang zum Konzert verständlicherweise verwehrt“, klärt Wenisch auf.

Falsche Tickets bei Bruce-Springesteen-Konzert: Veranstalter warnt vor Zweithändlern

Immer wieder gibt der Konzertveranstalter Hinweise und spricht Warnungen aus, sich keine Karten über den Zweitmarkt wie z.B. Viagogo zu organisieren, verhindert werden kann dies allerdings nicht.

"Fans sollten darauf verzichten, ihre Konzertkarten über den Zweitmarkt zu kaufen, sondern ausschließlich auf den bewährten Plattformen wie Eventim, Ticketmaster oder in München (München Ticket)“, empfiehlt Wenisch.

Zwar könne man laut Wenisch das Aufkommen gefälschter Tickets eindämmen, "indem man für begehrte Veranstaltungen Karten nur noch per Mobile Ticketing veräußert, sodass die Original-Tickets erst kurz vor dem jeweiligen Konzert zugestellt werden“, allerdings ist dies je nach Konzertgröße mit einigem Aufwand verbunden und würde auch bestimmte Gruppen, die vielleicht nicht so technikaffin sind, ausschließen.

Konzertkarten nur von seriösen Ticketanbietern kaufen

Generell gilt, dass man Konzertkarten, so begehrt sie auch sein mögen, stets nur von seriösen Ticketanbietern erwerben sollte. Bei umstrittenen Portalen wie Viagogo oder anderen Zweithändlern wie auf eBay Kleinanzeigen werden meist irrsinnige Mondpreise verlangt. Zudem kann man sich nie sicher sein, ob die Karten rechtzeitig oder überhaupt zugeschickt werden und ob es sich bei dem gekauften Ticket dann auch wirklich um ein Original handelt. Bei Letzterem haben am Sonntag zahlreiche Springsteen-Fans ihr blaues Wunder erlebt.

Und gerade bei Tickets, die für ein Vielfaches des Originalpreises offeriert werden, sollte man sich als Fan fragen, ob man dann nicht vielleicht lieber auf die nächste Tour (sofern es sich bei der aktuellen nicht um die Abschiedstournee handelt) wartet und dann noch einmal sein Glück probiert.

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