Konjunktur in Bayern: Jetzt schäumt’s richtig

Die Wirtschaft kommt schneller aus der Krise als erwartet. Die Exporte steigen um 18,7 Prozent, nach China sogar um 60,8 Prozent. Die Industrie gilt als großer Wachstumsmotor
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Die Industrie ist der Wirtschaftsmotor Bayerns.
Die Industrie ist der Wirtschaftsmotor Bayerns.

München -  Der bayerischen Wirtschaft wurde im vorigen Jahr gut eingeschenkt. Noch nie war das Glas beim so genannten Weißbier-Index so voll: „Der konjunkturelle Aufholprozess kam bislang schneller und kräftiger voran, als erwartet“, sagt Randolf Rodenstock, Präsident der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw): „Die bayerische Wirtschaft steht im Frühjahr 2011 sehr gut da.“
Regelmäßig befragt die vbw die Unternehmen: Nach der aktuellen Situation, nach den Erwartungen und nach der Beschäftigung. Der Durchschnittswert auf der bis 200 reichenden Skala ist 100. Danach bemisst sich, wie voll das Weißbierglas ist, das die Konjunktur darstellen soll.

Jetzt schäumt’s geradezu: Der vbw-Frühjahrsindex klettert gegenüber dem Herbst um 15 Punkte auf 156. In fast jeder zweiten Branche werde die Lage als gut bezeichnet, die anderen seien zumindest zufrieden. Nur in der Bekleidungsindustrie falle das Urteil negativ aus. „Die gute aktuelle Lage verdanken wir zu einem großen Teil der Industrie“, sagt Rodenstock: „Sie war und bleibt der Wachstumsmotor Bayerns.“ In diesem Jahr rechnet er mit einem Plus von über drei Prozent beim Bruttoinlandsprodukt.

Da zieht vor allem der Export an: Der stieg voriges Jahr um 18,7 Prozent (90 Prozent davon sind Industrieprodukte). Besonders kräftig wuchsen die Ausfuhren in Schwellenländer: Plus 47,3 Prozent. Auf Rang drei der wichtigsten Absätzmärkte steht China (nach USA und Österreich): plus 60,8 Prozent.

Bei den Zukunftsprognosen geben sich die Unternehmen positiv – aber verhalten. Das liegt auch an unkalkulierbaren Risiken: steigende Rohstoffpreise, die nicht absehbare Entwicklung in Japan, die Lage im arabischen Raum, die Schuldenkrise. Rodenstock: „Der Export wird weiter wachsen, aber nicht mehr in dem bisherigen Tempo.“

Ein großes Problem: Bayern braucht Fachkräfte. Fast jedes dritte Unternehmen des Verbands wolle mehr Beschäftigte einstellen. Laut Rodenstock fehlten bis zum Jahre 2015 in Bayern 520 000 Arbeitskräfte. Dafür müssten, die Wochen- und Lebensarbeitszeit verlängert werden, mehr Frauen ins Berufsleben kommen, Arbeitslose gefördert und die Bildung forciert werden. Rodenstock fordert auch eine „gezielte Zuwanderung“.

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