Koks für 250000 Euro in Familienkutsche
MÜNCHEN - Drei Dealer in U-Haft: 1,7 Kilo Kokain waren in der Stoßstange eines Volvo deponiert. Am Donnerstag überraschten Polizeibeamte die Drogenhändler, die das Kokain gerade einem Kurier übergeben wollten.
Knapp drei Jahre hat Ferdinand V. bereits wegen Drogenhandels gesessen. Kaum war der 44-jährige Koch wieder auf Bewährung raus, erwischten ihn Münchner Drogenfahnder erneut mit 1,7 Kilo Kokain im Wert von rund einer viertel Million Euro. Jetzt drohen Ferdinand V. bis zu 15 Jahren Gefängnis.
Alle sechs bis sieben Wochen erhielt Ferdinand V. eine Kokslieferung aus Holland. In Portionen zwischen 20 und 50 Gramm vertickte der Dealer den Stoff in einem Dutzend Münchner Gaststätten. Das Geld verzockte der Koch sofort an Spielautomaten. Für seine Freundin blieb nichts. Und für die siebenjährige Tochter und ihren Bruder (10) kaum genug, um ihnen anständige Kleidung zu kaufen.
Als vor einer Woche die letzte Kokslieferung eintraf, lagen Drogenfahnder bereits auf der Lauer. Versteckt in der Stoßstange eines Volvo Kombis brachte ein Kurier, ein 45-jähriger aus Mühlheim an der Ruhr, die Drogen nach München.
Im Hinterhof eines Mietshauses am Goetheplatz wollte Ferdinand V. den Stoff in Empfang nehmen. Er und sein Kumpan waren gerade dabei, die Stoßstange abzuschrauben, als die Fahnder zuschlugen. Das Kokain hat einen Reinheitsgehalt von fast 90 Prozent und deshalb einen Schwarzmarktwert von rund 250000 Euro.
Die Drogen wollte Ferdinand V. in der Wohnung eines Bekannten deponieren. Der, ein 36-jähriger Arbeitsloser, wurde ebenfalls verhaftet. In seiner Wohnung hatte er 200 Gramm Haschisch und eine Gaspistole.
Ralph Hub
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