K.o.-Tropfen: 32-Jähriger betäubt und ausgeraubt

Ein 32-jähriger Software-Entwickler wird in einer Bar am Hauptbahnhof mit K.o.-Tropfen betäubt. Erst Stunden später wacht er wieder auf. Auf seinem Konto fehlen 3370 Euro.
Torsten Huber |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
"Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass mich zwei Damen umringten. Ab da habe ich einen völligen Filmriss" - so der mit K.o.-Tropfen betäubte und ausgeraubte Rudi R.
Torsten Huber "Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass mich zwei Damen umringten. Ab da habe ich einen völligen Filmriss" - so der mit K.o.-Tropfen betäubte und ausgeraubte Rudi R.

MÜNCHEN Kurz vor dem Wiesn-Start schlagen im Münchner Hauptbahnhofsviertel wieder bislang unbekannte Täter in den Sex-Bars mit K.-o.-Tropfen zu, rauben ihre Gäste aus. Jüngstes Opfer ist der Software-Entwickler Rudi R. (32): „3370 Euro haben sie mir von meiner EC-und Kreditkarte abgebucht. Ich habe nichts gemerkt, kann mich an nichts mehr erinnern.

Erst durch meine Bank habe ich erfahren, was los ist.“ Der Software-Entwickler hat bereits Anzeige bei der Polizei erstattet und den Anwalt Lutz Libbertz eingeschaltet. Mit Rudi R. vertritt der Anwalt bereits zwei Mandanten, die mittels K.o.-Tropfen betäubt wurden. Dem zweiten Opfer wurden unbemerkt 2760 Euro von der EC-Karte abgebucht.

„Besser, wenn so etwas jetzt passiert als zur Wiesnzeit. Jetzt kann die Polizei noch eingreifen“, meint Libbertz. Der ledige Rudi R. feierte mit zwei Freunden am Samstagabend des 20. August in seinen Geburtstag hinein: „Wir waren zuerst in einer Disco-Bar an der Sonnenstraße. Tranken Bier. Ich hatte fünf.“ Nach der Disco-Bar sind sie um 4.30 Uhr weiter gezogen, landeten schließlich in einer Sex-Bar in der Nähe des Hauptbahnhofs. „Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass mich zwei Damen umringten. Ab da habe ich einen völligen Filmriss.“

Erst gegen 14 Uhr kam Rudi R. wieder zu sich. Und Montag rief plötzlich seine Bank an, teilte ihm mit: „Wir haben bei ihnen ungewöhnliche Abbuchungen festgestellt.“ Auf den Auszügen ist ersichtlich, dass die Täter um 6.49 Uhr die ersten 950 Euro abgebucht haben. Danach versuchten sie es noch einmal von 7.02 Uhr bis 7.04 Uhr.

Jede weitere Abbuchung schlug fehl, da die EC-Karte ein Limit von 1000 Euro hat. Dafür räumten sie 2420 Euro von seiner Kreditkarte ab. Auf den Auszügen sieht man nicht, wer abgebucht hat. Rudi R. rief sofort seine Spezln an, die ja schließlich dabei waren. „Sie können sich nur erinnern, dass jemand mehrmals mit meinen Karten aus dem Séparée kam.

Als sie nachhakten, bekamen sie die Antwort, das sei meine Privatsache.“ Die Polizei ermittelt wegen Kartenmissbrauchs und Körperverletzung. Bei der Münchner Polizei sind zwar K.o.-Tropfen-Fälle bekannt. Aber: „Wir haben derzeit keine Anzeichen dafür, dass sie stark zunehmen“, sagt Polizei-Pressesprecher Wolfgang Behr zur AZ.

Behr erklärt weiter: „Es ist auch schwer, einen Nachweis zu führen, dass jemand mit K.o.-Tropfen betäubt worden ist. Denn diese Mittel werden vom Körper sehr schnell abgebaut. Deshalb raten wir, dass die Opfer unmittelbar nachdem sie merken, dass sie womöglich betäubt wurden, zur Polizei gehen und eine Blutentnahme veranlassen.“ „Ich habe als Beweis eine Urinprobe von mir in meinem Kühlschrank aufbewahrt und warte darauf, was ich damit machen soll“, sagt Rudi R. 

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.