Klima-Demos in München: Schüler wappnen sich gegen mögliche Sanktionen
München - Die Freitags-Demonstrationen von Schülern für ein besseres Klima sowie der Streit, weil sie währenddessen die Schule schwänzen, reißen nicht ab. Auch an diesem Freitag wollen viele Schüler wieder auf die Straße gehen. In München wollen sie sich ab 11 Uhr am Marienplatz treffen, wie der Organisator der "Fridays for Future Demo" in München, Ben Awenius, sagt.
Doch viele Jugendliche fürchten sich inzwischen offenbar vor möglichen Sanktionen ihrer Schulen. So seien die Teilnehmerzahlen bei den Münchner Schüler-Demos inzwischen deutlich zurückgegangen, berichtet Ben Awenius. Seien es Mitte März noch rund 10.000 Teilnehmer in München gewesen, hätten zuletzt nur noch etwa tausend Schüler demonstriert.
Schüler wollen Spendenkonto einrichten
Gegen mögliche Sanktionen wollen sich Ben Awenius und seine Mitstreiter von "Fridays for Future" im Zweifel wehren. Ihr Plan: Sie wollen ein Spendenkonto einrichten, um Schüler und Eltern im Falle anfallender Bußgelder oder sonstiger Kosten unterstützen zu können. "In den nächsten Tagen wird ein Konto eröffnet, bei dem eingehende Spenden für eventuell anfallende Gerichtskosten genutzt werden", so der Schüler zur AZ.
Nachdem der Schulleiter des Bogenhausener Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums in einem Elternbrief auf die rechtliche Lage hingewiesen hatte, wobei er auch auf mögliche Bußgelder hinwies, war die Debatte hochgekocht. Auch weil viele Schüler aus der Unter- und Mittelstufe an den Freitagsdemonstrationen für mehr Klimaschutz teilgenommen hatten. Die Schule habe, wie die SZ berichtete, unter anderem geschrieben, dass das Bildungsreferat unentschuldigtes Fehlen "möglicherweise" mit Bußgeld ahnden werde.Verhängt wurden solche Bußgelder bislang allerdings nicht.
Debatte wegen möglicher Bußgelder für Schulschwänzer
Zuletzt hatten die Münchner Grünen im Rathaus mit einem Dringlichkeitsantrag darauf gepocht, dass das bitte auch so bleiben möge. Sie forderten das Referat für Bildung und Sport auf, "keine Bußgelder zu vollstrecken". Stattdessen möge das Referat alle Möglichkeiten im "Rahmen des bestehenden Ermessensspielraum" nutzen, "um zu anderen (pädagogischen Maßnahmen)" zu kommen. Das Thema soll, so fordern es die Grünen, in der Vollversammlung des Stadtrats am 10. April zur Sprache kommen.
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