Klare Kante am Gleisbett: So soll der Büroturm an der Rosenheimer Straße aussehen

Schlanker, grüner, reduzierter: Der Büroturm an der Rosenheimer Straße wird nun braver. Und er erzeugt selbst Energie.
Eva von Steinburg |
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Neues Tor zur Stadt: Der aktuelle Entwurf für das große Bürohaus an der Rosenheimer Straße punktet mit grünen Lamellen.
Neues Tor zur Stadt: Der aktuelle Entwurf für das große Bürohaus an der Rosenheimer Straße punktet mit grünen Lamellen. © OSA Ochs Schmidhuber

München - Fünf Minuten zu Fuß zum Ostbahnhof, vier Minuten motorisiert zur Autobahn, zehn Minuten mit dem Radl in die Altstadt: Das Grundstück Rosenheimer Straße 139 liegt direkt am breiten Gleisbett der Stammstrecke – und ist bestens angebunden an die Stadt.

Das Architekturbüro OSA Ochs Schmidhuber will hier ein existierendes Bürohaus aus den 70er Jahren ummanteln – und mit zwei Baukörpern ergänzen.

Neuer Entwurf: 1.000 Quadratmeter mehr für Grün

"Zu kompakt", "zu unruhig" und wenig bodenständig erschien der Stadtgestaltungskommission im Mai der erste Entwurf des Architekten Fabian Ochs für das Gebäude. Am Dienstag fand seine überarbeitete Version dann Zustimmung.

Der stark gegliederte Baukörper ist schlanker geworden und lässt am Boden rund 1.000 Quadratmeter mehr für Grün.

"Der Baukörper ist wesentlich klarer, die Fassade ist jetzt ruhiger", erklärt Architekt Ochs. Und lässt dabei anklingen, dass die "wilden Bilder vom letzten Mal", die Visualisierung seines ersten Entwurfs, die Stadtgestaltungskommission abgeschreckt haben könnte, sodass sie ihm die Überarbeitung empfohlen hat.

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65 Meter hoch mit Tagesbar und Coworking-Space

Der Münchner Architekt, der Hochhäuser liebt, kennt die Macht der Kommission bereits von seinem kleinen Hochhaus, das gerade am Heimeranplatz entsteht, welches er wesentlich "braver" bauen musste.

Zwischen Werksviertel und den Gleisen des Ostbahnhofs gelegen, dem zweitgrößten Bahnhof in Bayern, soll das Bürohaus wie geplant 65 Meter hoch werden. Im dreigeschossigen Foyer sollen eine Tagesbar und ein Coworking-Space entstehen. Hohe Bäume sollen das Gebäude später einmal umrahmen.

Die Fassade gliedert sich in "geschlossene Boxen und offene Terrassen", die stark begrünt werden sollen. Der Clou: Die Fassade bekommt vertikale Lamellen, die zugleich moderne Solarpaneele sind. Als Blickfang werden die Photovoltaikelemente aus dunkelgrünem, sanierten Glas gefertigt, auch die Metallelemente sind grün gefärbt. "Die Lamellen bringen Leichtigkeit und Bewegung in das Haus", erklärt Fabian Ochs. 25 Prozent der Energie soll über diese grünen Solarzellen gewonnen werden.

Rasterkunst: hier eine Detailansicht des Hauses.
Rasterkunst: hier eine Detailansicht des Hauses. © OSA Ochs Schmidhuber

Ganzglasgeländer auf Terrasse im 18. Stock

Münchners neue Baureferentin Jeanne-Marie Ehbauer (Grüne) ist Neu-Mitglied der Stadtgestaltungskommission, zufällig wohnt sie in der Nachbarschaft. Ehbauer wies darauf hin, dass sichergestellt werden müsse, dass von einer schönen Terrasse im 18. Stock niemand hinunterfallen kann. Der Architekt plant hier ein hohes Ganzglasgeländer als Schutz.

Architekt Christoph Sattler von der Akademie der Schönen Künste gefällt die Vielfalt, die Schichtung und die Differenzierung des Rasters für das Bürohaus in Berg am Laim. Er sagte: "Kompliment. Ich finde es sehr schön, das Gebäude."

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39 Kommentare
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  • Plato's Retreat am 29.09.2022 17:26 Uhr / Bewertung:

    Ich hab jetzt einfach mal interessehalber die Skyline von Warschau mit der von München verglichen ... kann man bitte die Warschauer Stadtgestaltungskommission mal nach München schicken, damit sie hier Nachhilfe gibt?

  • eule75 am 29.09.2022 16:12 Uhr / Bewertung:

    Coworking-Space?? Bitte auf Deutsch, wir sind immerhin noch in Deutschland. Die Pflanzen reissen das kalte Gesamtbild (zu viel Glas und Stahl) auch nicht 'raus. Spiegelt den Zeitgeist wider: Zweckdienlich, kalt. Wie steht es mit den Reinigungskosten und der Aufheizung im Sommer und Kälte im Winter?

  • Witwe Bolte am 29.09.2022 17:22 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von eule75

    Und die Vögel knallen gegen die Scheiben und brechen sich das Genick. Wenn sich z.B. Bäume oder andere Gebäude in den hunderten Fensterscheiben spiegeln. 🦅

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