Klärwerk-Sanierung: MiIlionen ins Abwasser
Das Klärwerk im Norden der Stadt wird saniert – die Stadt gibt für neue Technik und tiefere Becken 146 Millionen Euro aus. Manche Anlagen sind teilweise schon 40 Jahre alt.
München - Wenn die WC-Spülung betätigt ist, dann geht es für die Stadt erst richtig los: In einem komplizierten Kanalsystem fließen die Abwässer in die Klärwerke Großlappen (an der Allianz-Arena) und ans Gut Marienhof. Und die sind richtig teuer: Für 145,8 Millionen Euro wird die Stadtentwässerung die 40 Jahre alte Anlage Großlappen sanieren.
Vor vier Jahren wurden erst die vier neuen Faultürme in Betrieb genommen. Preis: 63 Millionen Euro. Jetzt sind die Becken und die technischen Anlagen an der Reihe.
Dafür werden die 40 Jahre alten und „stark sanierungsbedürftigen Bauwerke und Anlagen“ der ersten Biologischen Stufe erneuert und auf den modernsten Stand der Technik gebracht, wie es in einer Vorlage für den Stadtrat heißt. Dafür müssen auch alle Becken komplett erneuert werden. Die seien für die heutige Technik zu groß und nicht tief genug. Es werden nun weniger Becken gebaut – aber die werden erheblich tiefer. Damit könnten auch die Schmutzfrachten einer größer werdenden Stadt geschafft werden. Umgekehrt könnte mit der neuen Technik erheblich Energie eingespart werden, rechnet die Stadtentwässerung vor: 6,5 Millionen Kilowattstunden im Jahr.
Es werden unter anderem gebaut: Sechs Belebungsbecken von 7,50 Metern Tiefe, sechs Zwischenklärbecken, ein neues Pumpwerk, Turboverdichter für die Lufterzeugung in den Becken (für die Bakterien der Biologischen Klärstufe), neue Elektronik und neue Kanäle. Zusammen wird das auf 145,8 Millionen Euro kalkuliert.
Heute können in Großlappen im Jahr 100<TH>Millionen Kubikmeter Abwasser aufgenommen werden: Bis zu sechs Kubikmeter pro Sekunde bei Trockenheit und bis zu zehn Kubikmeter bei Regen. Schon seit 1926 ist das Gut Großlappen in Betrieb.
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