Kitas: Tagelange Streiks möglich
MÜNCHEN - Berufstätige Eltern zittern weiter – Gewerkschaften und Arbeitnehmer haben sich im Streit umbesseren Gesundheitsschutz und mehr Lohn zwar angenähert, aber noch nicht geeinigt.
Am Montag sollen die Verhandlungen fortgeführt werden. „Wir haben Szenarien von Provokation bis Annäherung in der Schublade“, sagt der Münchner Verdi-Geschäftsführer Heinrich Binder.
In anderen Bundesländern gingen die Streiks schonweiter: Am Donnerstag und heute sind Kitas in Niedersachsen, Bremen, Brandenburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern geschlossen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft rechnet damit, dass der nicht nachlassende Druck die Arbeitgeber dazu motiviert, sich in den Verhandlungen voran zu bewegen. Verhandlungsführerin Ilse Schaad: „Wenn das jetzt nachlässt, dann glauben die Arbeitgeber möglicherweise, damit wäre die Sache jetzt erledigt.“
Die Arbeitgeber hingegen verlangten ein sofortiges Ende der Streiks. „Wir sind in Verhandlungen. Die Gewerkschaften sollen endlich wahrmachen, dass sich der Streik nicht gegen Eltern und Kinder richtet“, sagte Manfred Hoffmann von der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände.
Das neue Angebot der Arbeitgeber wird bis zum Montag von den Gewerkschaften geprüft. „Die Arbeitgeber haben ein besseres Angebot angekündigt“, sagt Birner, „es ist Bewegung in der Sache.“ Er ist optimistisch, „aber ob es für einen Abschluss reicht, muss man abwarten.“ Für den Fall, dass die Verhandlungen scheitern, will Verdi München heute oder am Sonntag die weiteren Schritte ankündigen.
Wie die AZ erfuhr, rüsten sich einige Kindertagesstätten in der Stadt für Streiks bis zu einer Woche. Heinrich Birner will das nicht ausschließen: „Auch ein Streik über mehrere Tage ist theoretisch denkbar.“
lka
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