Kita-Streiks: Wie geht's jetzt weiter?
MÜNCHEN - Nachdem die Verhandlungen vorerst geplatzt sind, werden am Dienstag viele Kitas geschlossen bleiben. Und: die Erzieherinnen werden vor den Ferien "auf jeden Fall" noch einmal streiken. Verdi: "Streik kennt keine Ferien!"
Ohne Einigung sind die Verhandlungen im Tarifstreit der Erzieher und Sozialarbeiter am Freitag abgebrochen worden: Das „weitreichende Angebot“ der Arbeitgeber beschimpften die Gewerkschaften als „Mogelpackung“.
Zu dem Horrorszenario des Fünf-Tage-Streiks kommt es in München trotzdem nicht. „Immerhin haben sich die Arbeitgeber fünf Tage mit an den Verhandlungstisch gesetzt“, sagt Verdi-Geschäftsführer Heinrich Birner. Ganztags gestreikt wird am Dienstag, den 23. Juni.
Zwei Drittel der 460 Münchner Kinderbetreuungseinrichtungen könnten streiken
Betroffen sind Kinderbetreuungseinrichtungen, das Jugendamt, der Allgemeine Sozialdienst und die Sozialbürgerhäuser. „Die Münchner haben jetzt vier Wochen still gehalten, in der Hoffnung, dass es zu einer Einigung kommt“, sagt Birner, „Ich vermute, dass die Enttäuschung jetzt groß ist“. Zwei Drittel der 460 Kinderbetreuungseinrichtungen in München könnten am Dienstag streiken, schätzt er.
Verdi stellt sich auf weitere Verhandlungen im Herbst ein
Ein neuer Verhandlungstermin ist noch nicht verabredet. Möglicherweise kommt es vor der Sommerpause zu keiner Einigung mehr. „Wir stellen uns darauf ein, dass der Tarifkonflikt noch weit bis in den Herbst dauert“, sagt Birner.
Neben diesem Dienstag wird vor den Ferien „auf jeden Fall“ noch einen weiteren Tag lang gestreikt. Verdi will kommende Woche einen Aktionsplan für die Ferien ausarbeiten. Mit Streiks, aber auch Aktionen wie Mahnwachen vor Rathäusern. „Streik kennt keine Ferien“, sagt Birner.
lka
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