Kino am Sendlinger Tor: "Wir wollen den alten Charme erhalten“

Matcha ist mehr als nur ein Trend-Getränk. Der grüne Tee ist Symbol für einen besonderen Lebensstil, zu dem gleichermaßen Pilateskurse, morgendliche Tagebucheinträge und eine aufwändige Hautpflegeroutine gehören. Gleichzeitig ist der ursprünglich aus Japan stammende gemahlene Grüntee still und heimlich in den meisten Cafés zu einer etablierten Kaffee-Alternative geworden. Jetzt im Sommer ist vor allem die kalte Version mit Eiswürfeln beliebt.
Iced-Matcha-Latte, am liebsten mit Kokosmilch, ist auch eine der beliebtesten Bestellungen bei "Plex Coffee". Mit Filialen in der Fraunhofer-, Leopold-, und Türkenstraße war die Kette bereits dreimal in München vertreten. Jetzt wurde ein neuer Standort im Foyer des seit Januar geschlossenen Filmtheaters am Sendlinger Tor eröffnet.
Im AZ-Interview erzählt "Plex Coffee" Gründer Maximilian Kamp von seinen Plänen für die Zukunft und warum diese "Plex"-Filiale ganz besonders ist.
AZ: Herr Kamp, wie war die Eröffnung diesen Montag?
MAXIMILIAN KAMP: Das Feedback war toll. Es waren Kunden jeglicher Altersgruppen da. Genau das ist uns wichtig, dass wir ein offener Ort sich, an dem sich jedermann willkommen fühlt. Der coolste Moment war, dass junge Familien, die mit ihren Kindern kamen, um Popcorn mitzunehmen. Wir haben ja die alte Maschine wieder reaktiviert.

Was macht den Standort in der Kino-Bar besonders?
Wir haben letztes Jahr unser erstes Café in der Türkenstraße eröffnet. Der Laden war komplett leer und wir haben dort alles selbst gebaut. Und dann kam das zweite und das dritte und kein Café ist wie das andere. Wir haben in jedem Café eine kleine Besonderheit. Jetzt haben wir die Möglichkeit für die Zwischennutzung in der ehemaligen Kino-Bar. Da ist der Großteil denkmalgeschützt, das heißt wir dürfen gar nicht viel verändern. Vor der Bar hätten wir alles mit Folie abkleben können, aber wir haben uns dazu entschieden fast alles so zu lassen, um den alten Charme zu erhalten.
"Wer auftreten will, kann sich bei mir melden"
Die Zwischennutzung ist zunächst befristet. Würden Sie gerne noch länger in der Kino-Bar bleiben?
Wir schauen mal, wie es läuft.
Im hinteren Teil des Cafés bauen Sie gerade eine Leinwand auf. Heißt das, Sie behalten einen kleinen Teil des Kinos bei?
Würde ich nicht so sagen, aber wir wollten auf jeden Fall einen Ort für Kultur schaffen. Es ist ein Raum, in dem man alles machen kann: da können Ausstellungen, Lesekreise oder Musik stattfinden.

Haben Sie vor Künstler einzuladen oder kann man sich an Sie wenden?
Wer Lust hat, auf kleinem Raum etwas zu machen, kann sich auf jeden Fall bei uns melden.
Sind Sie selbst Kinofan, oder war es eher Zufall, dass Sie mit der vierten Filiale in die Kino-Bar gezogen sind?
Ich finde Kino toll. Unser Café hat mit dem Kino aber eigentlich nichts zu tun, obwohl uns viele damit verbinden. Uns war vor allem wichtig, da zu sein, wo Leben passiert.
Wie verstehen Sie sich mit Ihren Nachbarn?
Wir verstehen uns super mit dem Giesinger und dem Kennedy’s. Beim Giesinger kann ich das Bier empfehlen und beim Ruff’s die Burger.
Es ist Ihr vierter Laden in München. Sollen noch mehr kommen?
Wir verspüren da keinen akuten Druck. Wenn wir einen passenden Laden sehen oder Kunden fragen: Könnt ihr in diese oder jene Ecke kommen, dann machen wir das. Es muss einfach passen.