Kinderbetreuung in München: Warten auf einen Krippenplatz:
Kinderbetreuung in München: Die Stadt bleibt unter den eigenen Vorgaben – 2013 kommt der Rechtsanspruchauf einen Krippenplatz.
MÜNCHEN Die Suche nach einem Kinderbetreuungsplatz wird für Eltern in München oft zur echten Zerreißprobe. Denn zum einen gibt es in München immer mehr Kinder – Bürgermeisterin Christine Strobl sprach gestern von einem regelrechten „Babyboom“, auf den die Stadt reagieren müssen. Zum anderen gehen immer mehr junge Mütter arbeiten. „Vor 15 Jahren war das häufig noch undenkbar“, betonte die Bürgermeisterin, die gestern die aktuelle Entwicklung der Kinderbetreuungsplätze in München vorstellte. Die Bilanz für junge Familien und werdende Eltern in München ist düster. Denn die Nachfrage nach Plätzen in Kindergärten, Horten und Kinderkrippen ist weitaus größer als das Angebot.
Welche Kinderbetreuungsplätze in welchen Stadtteilen zur Verfügung stehen – und womit Sie als Eltern in Zukunft rechnen können:
Besonders schlecht ist der Versorgungsgrad in den Stadtteilen Ludwigs-/Isarvorstadt , Schwabing-West und Obergiesing mit jeweils 70 Prozent. Strobl erklärt das vor allem mit dem „Platzproblem“ in der Innenstadt, wo der Baugrund rar ist. Überdurchschnittlich viele Kindergartenplätze gibt es dagegen zum Beispiel in der Maxvorstadt – hier liegt der Versorgungsgrad bei 117 Prozent – oder im Stadtviertel Altstadt-Lehel (108 Prozent, siehe Grafik).
Ein Blick ins Vorjahr zeigt, dass die Stadt ihre Hausaufgaben nicht gemacht hat: Damals lag der stadtweite Versorgungsgrad bei 84 Prozent. Bürgermeisterin Strobl verspricht: Bis spätestens Ende 2011 schafft die Stadt 1000 zusätzliche Kindergartenplätze.
Aber auch die Stadt muss nachbessern. Die Bilanz für Grundschüler die am Nachmittag betreut werden, ist mies: Nur 63 Prozent werden durch die vorhandenen Betreuungsplätze versorgt, räumt die Stadt ein. Dabei liegt das Planungsziel bei 80 Prozent. Erst dann wäre der Bedarf gedeckt.
Im Vorjahr wurden nur 38 Prozent der Grundschüler in Horten versorgt – hier waren die privaten Betreuungen aber nicht eingerechnet. 325 neue Hortplätze will die Stadt bis Ende 2011 aber noch schaffen.
„Tausende Münchner warten auf den Krippenplatz“, räumt Strobl ein, „manche bis zu einem Dreivierteljahr“. Spätestens bis 2013 muss die Stadt aufstocken. Dann hat jedes Kind einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz. Die Münchner Zielvorgabe liegt bis 2013 bei 43 Prozent – damit wäre der Bedarf wohl gedeckt, vermutet das Schulreferat. Problemviertel sind etwa Aubing-Lochhausen-Langwied mit 175 Plätzen, Obergiesing (168) und Laim (214). Anne Hund
- Themen:
- Christine Strobl