Kinder zum Sex nach Deutschland verschleppt
Sie gaben sich als Helfer aus. Stattdessen wollten die Männer haitianische und andere Waisenkinder einem Pädophilen-Ring zuführen. Am Münchner Flughafen war Endstation für die Menschenhändler.
München - Zwei mutmaßliche Kinderhändler aus Berlin sind am Münchner Flughafen festgenommen worden. Das sagte ein Sprecher der Bundespolizei in München am Freitag, nachdem die „Berliner Morgenpost“ darüber berichtet hatte. Die beiden Männer sollen laut der Zeitung Kinder aus der Karibik nach Berlin geschmuggelt haben.
Die Männer seien bereits Mitte Februar bei der Passkontrolle gefasst worden, sagte der Sprecher. Sie hätten einen zehnjährigen Jungen bei sich gehabt. Ihre minderjährigen Opfer vermittelten die Händler laut Zeitungsbericht an Pädophile in der Hauptstadt. Ein Richter soll inzwischen Haftbefehl erlassen haben. Unklar blieb am Freitag, ob die Festnahmen Mitte Februar mit dem Fall eines 67-Jährigen in Berlin zusammenhängen, den die Polizei nach Informationen der „Berliner Morgenpost“ vergangene Woche festnahm.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihm sexuellen Missbrauch in mehr als zwanzig Fällen vor. Ein Ermittlungsrichter erließ Haftbefehl. Wie Martin Steltner von der Berliner Staatsanwaltschaft am Freitag sagte, soll der Mann im vergangenen Jahr mehrere Kinder in Haiti missbraucht haben.
Auch in den Jahren 2002 und 2003 soll er sich an mehreren Kindern vergangen haben. Bayerische Kollegen brachten die Berliner Strafverfolger auf die Spur des mutmaßlichen Kinderschänders.
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