KI-Müllsauger von Angsa Robotics: Effiziente Reinigung für Münchens Grünflächen

Das Münchner Startup Angsa Robotics präsentiert einen innovativen Müllsauger, der mit KI-Technologie ausgestattet ist und Grünflächen effizient von Abfällen befreit. Was der autonome Roboter alles kann. 
Hüseyin Ince
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Felix Neo Rieder (25) und Mattia Pugnaghi (23) arbeiten seit 2021 an der Entwicklung des Saugroboters von Angsa mit. Er ist inzwischen marktreif und wird deutschlandweit von zehn Kommunen genutzt. Hier an der Alten Pinakothek führen sie den "Müllfresser" vor.
Felix Neo Rieder (25) und Mattia Pugnaghi (23) arbeiten seit 2021 an der Entwicklung des Saugroboters von Angsa mit. Er ist inzwischen marktreif und wird deutschlandweit von zehn Kommunen genutzt. Hier an der Alten Pinakothek führen sie den "Müllfresser" vor. © Hüseyin Ince

Wer kennt das nicht? Man sitzt auf einer Wiese und der Boden entlang der Wurzeln der Grashalme ist nie ganz sauber. Zigarettenstummel, Kronkorken, Plastikbeutelchen, Glasscherben. Teilweise sammelt sich Müll jahrelang an. Es schneit, zum Frühjahr taucht der Müll dann wieder auf.

Wer sammelt diesen Müll ein? Um ehrlich zu sein: keiner. Auch rund um die Unis und Pinakotheken gibt es solch große Grün- und Grauflächen, wo die zuständigen Hausmeister kaum hinterherkommen.

So erlebten das wohl auch die Gründer von Angsa Robotics, Lukas Wiesmeier und Bilal Tariq, beide Absolventen der TU München, während sie den ein oder anderen sonnigen Sommernachmittag auf Naherholungsflächen wie vor der Alten Pinakothek saßen. Da kam ihnen die Idee: Warum nicht einen Saugroboter erfinden, der genau erkennen könnte, was in den Müll gehört und was nicht?

Blitzschnell bewegt sich der Saugschlauch im inneren Quadrat und säubert den Boden.
Blitzschnell bewegt sich der Saugschlauch im inneren Quadrat und säubert den Boden. © Hüseyin Ince

2019 gründeten die beiden daher Angsa Robotics. Der KI-Hype kam dazu: Inzwischen nutzen schon zehn Kommunen den Grünflächen-Sauger. Eine ziemlich schlaue Kehrmaschine ist das, oder auch die "Müll fressende Maschine". 20 Mitarbeiter hat das Münchner Start-up heute, mit Sitz in der Gollierstraße 70.

Müllfresser erkennt Insekten

Die TU-Absolventen Felix Rieder (25) und Mattia Pugnaghi (23) führen der AZ an einem Septembernachmittag die autonome Kehrmaschine vor. Die jungen Männer arbeiten seit 2020 und seit 2021 bei Angsa Robotics in der Entwicklung des Roboters mit. Pugnaghi hat Luft- und Raumfahrt studiert, Rieder Management und Technologie. 50.000 Euro kostet die Maschine derzeit. Ein stolzer Preis. Auch Leasing ist möglich. "Angsa Robotics wird bald größere Stückzahlen verkaufen", sagt Rieder. Daher werde der Preis irgendwann auch deutlich sinken.

Kameras erkennen im Vorfeld KI-gestützt, was Müll ist und was nicht.
Kameras erkennen im Vorfeld KI-gestützt, was Müll ist und was nicht. © Hüseyin Ince

"Der Roboter erkennt sehr genau, was Müll ist und was nicht", sagt Pugnaghi. Besonders ökologisch: Der "Müllfresser" erkennt auch, ob da ein Marienkäfer oder eine Biene krabbelt und lässt sie in Ruhe. "Das funktioniert sehr zuverlässig", sagt Rieder. Und vor allem an dieser Stelle kommt die KI zum Einsatz. Mit Tausenden Bildern wurde dem Roboter beigebracht, was er einsaugen soll und was nicht. Pugnaghi öffnet die seitliche Wartungstüre, Rieder schaltet den Roboter ein. Sie legen zur Demonstration einige Kronkorken und Zigarettenstummel aus.

In dieser Kiste landen aufgesaugte Kronkorken, Papierschnipsel oder Glasscherben.
In dieser Kiste landen aufgesaugte Kronkorken, Papierschnipsel oder Glasscherben. © Hüseyin Ince

Flott geht das, wie das Schlauch-Ende den Grasboden abscannt und die Teile wieder aufsaugt. Zwei Kameras erkennen Müll. Es surrt und zischt ein wenig, ein Warnton piept – und weg ist der Müll. Aber das war es auch schon. Ansonsten macht die Maschine kaum Geräusche, weshalb sich zusätzlich ein gelbes Warnlicht auf dem Dach dreht, wenn das Gerät im Einsatz ist.

Bis zu 8000 Quadratmeter und 2000 Müllteile kann der Roboter am Stück abscannen und säubern. Mit den Maßen 120 Mal 80 Mal 80 ist er relativ kompakt. Acht Stunden reicht eine Batterieladung derzeit. Sie ist austauschbar, ähnlich wie bei Akkus von elektrischen Fahrrädern.

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