Keine Wende in Sicht am Wendeplatz
Der Herkomerplatz in Bogenhausen: Eine „Wendemöglichkeit mit viel Verkehr.“ So schnell wird sich hier nichts ändern. Teil 7 des Reports über die Plätze, wo München richtig greislig ist - und wie die AZ und der Verein "Mobil in München“ das ändern wollen.
Für die Chefin des Bezirksausschusses Angelika Pilz-Strasser ist der Herkomerplatz eigentlich gar kein Platz. Er ist zunächst einmal eine „Wendemöglichkeit mit viel Verkehr.“ Komplimente klingen anders.
Wie ein Wendeplatz schaut der Quartiersplatz auch aus: „Er ist wirklich keine Schönheit“, gibt sie zu. Michael Haberland sieht es genauso: „Der Platz hat den Namen eigentlich gar nicht verdient“, sagt der Vorsitzende von „Mobil in München“. „Er müsste eigentlich Wegfahrplatz heißen. Hier münden insgesamt sechs Straßen und zwei Trambahnen.“
Fragt sich bloß: Was soll man da machen? Perspektiven gibt es immerhin: Zunächst einmal müsse der Tunnel unter dem nahe gelegenen Effnerplatz fertig werden, sagt Angelika Pilz-Strasser. Dann beginnt dort die Gestaltung der Oberfläche – und dann könne auch am Herkomerplatz etwas passieren.
Dumm nur, dass an dem Platz bislang nichts, aber auch gar nichts, geplant ist. „Bisher hatten wir wegen des ganzen Verkehrs ja gar keine Zeit, etwas draus zu machen“, klagt Pilz-Strasser.
Fest geplant ist am Effnerplatz schon mal die filigrane Glasfaserkonstruktion namens „Mae West“ zu Ehren der US-amerikanischen Tänzerin. Das Kunstwerk der Künstlerin Rita McBride soll ab 2009 auf dem Effnerplatz stehen und durch ihre Form den „Rund des Platzes wieder aufnehmen“.
Bei 52,5 Metern Höhe strahlt vielleicht auch etwas von ihrem Glanz auf den Herkomerplatz ab. Angelika Pilz-Strasser erinnert der Turm jedenfalls an einen kleinen Eiffelturm.
Die Bürger dagegen erwarten sich nicht viel von den Veränderungen. Sie scheinen laut ihrer BA-Chefin komplett resigniert zu haben: „Mich hat noch keiner auf die Lage am Herkomerplatz angesprochen“, sagt Angelika Pilz-Strasser. „Die Leute warten erst ab, was kommt.“
Die AZ und der Verein „Mobil in München“ wollen das ändern. In den nächsten Wochen stellen wir Ihnen täglich einen von zehn Münchner Plätzen vor, die besonders schlimm aussehen. Sie können bis zum 21. August wählen, es darf gerne auch ein anderer Platz sein, der Sie stört. Mailen Sie uns einfach an lokalesaktion@abendzeitung.de.
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