Kommentar

Keine Fußgänger am Wertstoffhof erlaubt: Der falsche Ansatz

AZ-Lokalchefin Sophie Anfang über die Auto-Pflicht am Wertstoffhof.
von  Sophie Anfang

Dass die Münchner das Ausmisten für sich entdeckt haben, bekommen die Wertstoffhöfe zu spüren – und all ihre Anwohner. In Sendling staut es sich vor den Toren der Sperrmüll-Sammelstelle regelmäßig. Ein Durchkommen ist kaum mehr möglich.

Eine Kennzeichenregelung wäre besser

Dass man dafür beim Abfallwirtschaftsbetrieb Lösungen sucht, ist verständlich. Nur leuchtet nicht ein, dass man gerade die Fußgänger und Radler bestrafen will. Diejenigen also, die nicht die Zufahrtsstraßen für alle blockieren. Dazu kommt: Warum sollten Menschen aus dem Viertel ins Auto steigen müssen, wenn sie ihren Sperrmüll auch per Sackkarre transportieren können? Zumal auch nicht jeder Münchner ein Auto hat. Soll der sich dann einen Mietwagen nehmen, wenn er seine alte PC-Maus wegwerfen will?

Freilich, in der Praxis wird diese Zugangssperre oft kulant gehandhabt. Dann stellt sich aber erst recht die Frage, wozu es sie dann braucht. Besser wäre es, an Wochenenden die Einfahrt abwechselnd nur für gerade oder ungerade Nummernschilder zuzulassen. Für die Wertstoffhöfe wäre das auch nicht neu: Eine Kennzeichenregelung gab es im Frühjahr 2020 schon einmal.

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