Keine Aussteller: Ispo wird ersatzlos gestrichen
MÜNCHEN - Das war’s: Nach schwierigen Jahren und dem Rückzug großer Hersteller ist die Sportartikelmesse ispo Sommer für dieses Jahr abgesagt worden.
„Nach Absprache mit Branchenverbänden wird die Sommerausgabe der Messe bis auf weiteres ausgesetzt“, sagte gestern Messe München-Chef Manfred Wutzlhofer. Die Entscheidung ist nach Wutzlhofers Worten nötig, um dem „tiefgreifenden Wandel des Sommersportmarktes“ Rechnung zu tragen. „Es ist nicht mehr möglich, die gesamte Branche unter einen Hut zu bringen.“ Stattdessen wolle man künftig einzelne Messen etwa für Laufsport anbieten. Die Aussteller-Zahl war bei der ispo Sommer seit Jahren rückläufig, Branchen- Größen wie adidas und Nike sind schon länger nicht mehr dabei.
Die Ausgangslage gestaltete sich immer schwieriger für die Messe: So sind etwa die Schuh- und Bekleidungshändler eher an einem frühen Messetermin im Juni interessiert, während die Outdoor-Anbieter ihre Produkte lieber im Spätsommer vorstellen wollen. Weil die Firmen sich immer stärker international ausrichteten, würden die Unterschiede zwischen den Sparten noch größer. „Es jagt jeder den aus seiner Vermarktungssicht wichtigen Zielen hinterher.
Unterschiedlichsten Strategien
Die Firmengruppen verfolgen die unterschiedlichsten Strategien“, sagte der Messe- Chef. Das sei „veranstaltungsmäßig“ kaum aufeinander abzustimmen. Nun setzt München auf eigene Spezialmessen. So kündigte Wutzlhofer die Fachbesucher- Messen „Running Order Show“ (29. Juni bis 1. Juli) für Laufsporthändler sowie die parallel stattfindende „Sports Source Europe“ für Zulieferer an. Im Juli 2009 soll eine speziell auf Mode und Lifestyle ausgerichtete Schau starten.
„Den Trend zu einzelnen Spezialmessen im Sommer gibt es seit einigen Jahren“, sagte Wutzlhofer. „Längerfristig könnte es allerdings auch wieder Konzentrationen geben.“ Positiv ist die Situation bei der ispo Winter, die steigende Aussteller- und Besucherzahlen verbuchen kann