Kein Strom, kein Schlafplatz: Kritik an Flüchtlingsversorgung am Münchner Hauptbahnhof

Täglich kommen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine am Münchner Hauptbahnhof an. Vor Ort ist die Versorgung teilweise noch mangelhaft. Von den Freien Wählern gibt es nun massive Kritik.
AZ/dpa |
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Früher "L'Osteria"-Filiale, jetzt ein provisorischer Schlafsaal für die ukrainischen Flüchtlinge, die am Hauptbahnhof ankommen.
Früher "L'Osteria"-Filiale, jetzt ein provisorischer Schlafsaal für die ukrainischen Flüchtlinge, die am Hauptbahnhof ankommen. © imago/Wolfgang Maria Weber

München - Die hohe Zahl an ukrainischen Kriegsflüchtlingen überfordert offenkundig das Aufnahme- und Unterbringungskonzept am Münchner Hauptbahnhof.

"Es fehlt faktisch an allem: Vom Strom über Toiletten bis zur Schlafgelegenheit. Dass Menschen, die vor dem Bombenhagel in ihrer Heimat fliehen mussten, in unserer Landeshauptstadt auf dem Bahnhofsboden schlafen müssen, ist beschämend und muss sich umgehend ändern", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Freien Wähler im Bayerischen Landtag, Fabian Mehring, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in München.

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Zuvor hatte er sich am Bahnhof ein eigenes Bild über die Situation gemacht. "Während Corona haben wir in Bayern erfolgreich Leben gerettet und die Menschen in unserer Heimat gut beschützt. Das dabei formulierte Kredo vom "Whatever it Takes" muss jetzt auch für diejenigen Menschen gelten, die durch Putins Überfall der Ukraine unbeschreibliches Leid erfahren und bei uns Hilfe suchen", betonte Mehring.

Mehring: München hinkt bei der Organisation hinterher

Dies würden sich nicht zuletzt auch die Menschen in Bayern wünschen, die derzeit eine gigantische Welle der Hilfsbereitschaft auszeichne. Die aktuelle Lage am Münchner Hauptbahnhof werde dem Anspruch leider nicht gerecht.

Einige der Geflüchteten müssen aus Platzmangel offenbar auch auf dem Boden schlafen.
Einige der Geflüchteten müssen aus Platzmangel offenbar auch auf dem Boden schlafen. © Sven Hoppe/dpa

"Angesichts der Erfahrungen aus 2015 darf es nicht abermals passieren, die gigantische Solidarität der Bürgerinnen und Bürger durch politisches Chaos zu torpedieren und die Stimmung zum kippen zu bringen", sagte Mehring. Dazu müsse auch die Landeshauptstadt München "ihr Scherflein beitragen, die derzeit leider weit hinter dem Organisationsgrad anderer Städte und dem Anspruch der Menschen in Bayern zurückbleibt".

Grün-Rot fordert "Welcome Center" für Flüchtlinge am Hauptbahnhof

Die grün-rote Rathauskoalition fordert indes ein "Welcome Center" für die Geflüchteten. Dafür solle die Stadtverwaltung einen geeigneten Standort in der Nähe des Hauptbahnhofs suchen, wie es im Antrag von Mittwoch heißt. "Es könnte unterschiedlichsten Angeboten Platz bieten. Vorstellbar sind Infoveranstaltungen zu relevanten Themen, eine Unterkunftsbörse, eine zentrale Spendenannahmestelle, Zimmer für die medizinische Erstversorgung, Ruhezonen und Rückzugsräume. Zentrale Essensausgaben, Volksküchen und Foodtrucks könnten die Versorgung sicherstellen", schreiben die Stadträte in ihrem Antrag.

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32 Kommentare
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  • Leserin am 09.03.2022 18:04 Uhr / Bewertung:

    Klarfehlts am Hauptbahnhof an allem. Der ist ja dafür auch nicht gebaut. Das muss man anders lösen. Sind die FW nicht in der bayerischen Staatsregierung? Oder ist es eine nur kommunale Aufgabe?
    Erstaunlich, dass sich der gute an die Presse wendet. Sinnvoller wäre es mit der Zuständigen daran zu arbeite. Aber es ist ja schon Wahlkampf.

  • Haan am 09.03.2022 17:57 Uhr / Bewertung:

    Bis da eine annehmbare Unterkunft hergestellt ist, wird der Krieg zu Ende sein.

  • Knoedel am 09.03.2022 17:29 Uhr / Bewertung:

    Was ist denn mit dem Siemens Hochhaus? Geht da nix?

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