"Kein Ruhmesblatt": Lufthansa-Chef verärgert über schlechte Bahnanbindung am Münchner Flughafen

Die Lufthansa will nach der Corona-Krise und den Negativschlagzeilen des vergangenen Jahres über Verspätungen und Unzuverlässigkeit wieder "premium" sein. Eine wichtige Rolle in den Plänen spielt der Münchner Flughafen.
AZ/dpa |
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Vom Flughafen ins Münchner Stadtzentrum kommt man, wenn man Bahn fahren will, nur mit der S-Bahn. Das ärgert den Lufthansa Chef. (Archivbild)
Vom Flughafen ins Münchner Stadtzentrum kommt man, wenn man Bahn fahren will, nur mit der S-Bahn. Das ärgert den Lufthansa Chef. (Archivbild) © imago/Markus Mainka

München - Die Lufthansa will ihr Angebot an Langstreckenflügen im kommenden Jahr am Flughafen München so stark ausbauen wie noch nie. "Wir planen das größte Langstreckenwachstum in der Geschichte der Lufthansa hier in München", sagte am Dienstagabend Lufthansa Airlines-Vorstandschef Jens Ritter bei einem Pressetermin auf dem Flughafen.

"Derzeit fliegen wir wöchentlich circa 150 Langstreckenflüge", sagte Ritter. "Im Sommer '24 werden wir über 190 Flüge pro Woche hier anbieten. Das ist ein noch nie da gewesenes Wachstum von über 20 Prozent." Lufthansa Airlines ist die deutsche Kernmarke des Konzerns. Zur Gruppe zählen noch 300 Töchter, darunter die Fluggesellschaften Swiss, Austrian, Eurowings und Brussels.

 

Jens Ritter, CEO von Lufthansa Airlines (l.) und Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa. (Archivbild)
Jens Ritter, CEO von Lufthansa Airlines (l.) und Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa. (Archivbild) © Hannes P. Albert/dpa

Große Pläne: Lufthansa will Langstreckenflüge in München ausbauen

München ist nach Frankfurt sowohl zweitgrößter deutscher Flughafen als auch zweitgrößter Lufthansa-Standort. Neu in den Münchner Interkontinental-Flugplan aufgenommen werden sollen im nächsten Jahr Seattle, Hongkong und Johannesburg.

So soll es im nächsten Sommer unter anderem 105 Flüge pro Woche nach Nordamerika geben, und 72 nach Asien. München ist auch Stützpunkt für das weltgrößte Passagierflugzeug A380, das die Fluggesellschaft bereits eingemottet hatte.

Insgesamt besitzt die Lufthansa noch acht der Superjumbos. Vier sind bereits reaktiviert, die übrigen vier Maschinen sollen im Lauf der nächsten beiden Jahre wieder in Dienst gehen. "Damit haben wir die A380-Flotte dann hier in München komplett", sagte Ritter. Etwa zwei Drittel der über 100 Lufthansa-Langstreckenmaschinen sind aber in Frankfurt stationiert.

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Lufthansa-Chef Ritter verärgert über schlechte Bahnanbindung in München

Abgesehen vom Luft- äußerte sich Ritter auch zum Bahnverkehr. Der Lufthansa Airlines-Chef machte keinen Hehl aus der Verärgerung des Unternehmens über die schlechte Bahnanbindung des Münchner Flughafens. Anders als in Frankfurt gibt es keinen ICE-Anschluss, die S-Bahn ist von häufigen Pannen und Verspätungen geplagt.

"Wenn die Reise in die Welt mit einer S-Bahn beginnt, die leider nicht funktioniert, dann ist das kein Ruhmesblatt für die Stadt München", kritisierte Ritter. "Auch nicht für den Flughafen, und letztendlich auch nicht für uns."

Die Lufthansa sei der festen Meinung, dass Flughafen und Standort München besser angebunden werden müssten. "Das sind wir unseren Gästen aus München, unseren Gästen aus Bayern, und auch dem zweitgrößten Drehkreuz unseres Landes einfach schuldig."

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7 Kommentare
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  • Durchblickair am 09.11.2023 07:15 Uhr / Bewertung:

    Das hört sich gut an, hoffen wir, dass auch das nötige Personal gefunden wird. Übrigens ein Interkont-Ausbau bedingt einen entsprechenden Ausbau der Kurz- und Mittelstrecke, da die meisten Langstreckenpassagiere Umsteiger sind (alternativ gäbe es keine Langstreckenverbindungen). Die DB als Zubringer ist ja weiterhin wenig relevant.
    Wer aktuell den von der DB organisierten SEV am Flughafen erlebt, der hat ohnehin Zweifel, ob die DB tatsächlich Interesse an ihren Kunden hat.
    Übrigens, am Airport wurde beim Bau ein Fernbahnhof vorbereitet und die Flughafengesellschaft hatte damals den Bau der S-Bahn Linie zu großen Teilen selbst finanziert. Die DB/S-Bahn München trug/trägt schlechten Service, veraltete Züge und Mondpreise auf der Flughafenverbindung bei.

  • So so am 08.11.2023 21:01 Uhr / Bewertung:

    Gibt sein Jahren / Jahrzehnten eigentlich eine ganz gute Idee. Siehe: http://studie2016.ringbahn.de/

    Ringbahn mit Erweiterung von Olympiakreuz (alter Olympiabahnhof) zum Flughafen. Dann könnte man Züge von Augsburg über Olympiakreuz zum Flughafen und evtl. weiter nach Erding und/oder Salzburg fahren lassen. Muss ja nicht jeder zum Hbf.

    Wenn man es hier nicht finanziert bekommt, dann halt als PPP Projekt mit China. Bin sicher, dies würde vor der 2. Stammstrecke in Betrieb gehen.

  • (Symbolbild) am 09.11.2023 22:17 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von So so

    Was ist denn das für ein Nonsens? Aus dem Sackbahnhof Olympia-Pressestadt einen Durchgangsbahnhof machen, den Mittleren Ring wegreißen und mitten durch Neuhausen an dessen Stelle eine oberirdische Bahnlinie bauen? Das erinnert mich in seiner Wahnwitzigkeit irgendwie an Germania...

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