Kein Halt am Marienplatz: Streit um eine Haltestelle

München - Anfang Juli hat der Wirtschaftsausschuss beschlossen, dass die Haltestelle „Marienplatz“ der Bus-Linie 52 nicht mehr zurückkommt. Was bisher aufgrund des Hugendubel-Umbaus erstmal nur ein Provisorium war, soll mit Beendigung der Bauarbeiten zur dauerhaften Lösung werden.
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Der Metrobus 52, der bisher auf seinem Weg in Richtung Tierpark vorm Rathaus hielt, darf nicht mehr auf den Marienplatz. Grund hierfür ist, dass der Stadtrat bereits im November 2015 beschlossen hat, die Fußgängerzone auszuweiten. Seitdem dürfen auch keine Radler mehr die berühmte „Nord-Süd-Querung“ nutzen.
Ab Semptember gibt's eine Alternativroute
Als Alternativroute soll nun ab September die „Christkindlmarktumleitung“ gelten: Der Bus 52 fährt über Oberanger und Rosental und hält somit wieder in der Nähe des Marienplatzes. Ab März 2017 wird es dann eine Haltestelle am Rindermarkt geben, die 200 Meter von der Ursprünglichen entfernt ist. Zudem wird die Linie 132 bis zum Tal verlängert.
Doch gegen die Entscheidung regt(e) sich Widerstand. Eine Bürgerinitiative unter Federführung von Melly Kieweg hat Oberbürgermeister Reiter bereits im April eine Unterschriftenliste übergeben, auf der 5500 Unterstützer für die Erhaltung der bisherigen Haltestelle plädieren. Unterstützt wird Kieweg von Ingeborg Staudenmeyer, Seniorenbeauftragte der Stadt, dem Behindertenbeauftragten Oswald Utz, Vereinen und Geschäften.
Die Demo pro Bus am Donnerstag an der ehemaligen 52er-Haltestelle. Foto: Daniel von Loeper
Die Zustimmung des Stadtrats gilt als sicher
Da am Mittwoch die Vollversammlung des Stadtrats über die Verlegung final abstimmen wird, haben sich viele Mitglieder die Bürgerinitiative nun am Donnerstag an der aufgelösten Haltestelle getroffen, um „dem Stadtrat nochmals aufzeigen, wie viele Unterstützer die Haltestelle am Marienplatz hat“, so Kieweg. Allerdings: Ohne große Aussicht auf Erfolg. Die Zustimmung der Vollversammlung zur neuen Route gilt als sicher.
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