Kautionsbetrug bei Internet-Wohnungssuche

Ein ausländischer Student sitzt bei seiner Wohnungssuche in München Internetbetrügern auf und zahlt 1000 Euro. Die Polizei warnt vor Kautionsbetrug bei Mietwohnungen.
von  az
Ohne Besichtigung einer Wohnung sollte der zukünftige Mieter keine Zahlung leisten. Auch bei Bargeldtransferzahlungen ist Vorsicht geboten, rät die Polizei. (Archivbild)
Ohne Besichtigung einer Wohnung sollte der zukünftige Mieter keine Zahlung leisten. Auch bei Bargeldtransferzahlungen ist Vorsicht geboten, rät die Polizei. (Archivbild) © dpa

Ein 21-jähriger spanischer Physikstudent hat im Juli 2011 für ein Auslandssemester in Deutschland eine Wohnung in München gesucht. Über die Webseite www.easywg.de gelangte er an ein günstiges Zimmer in der Landsberger Straße in München. Mit dem angeblichen Vermieter trat er dann per E-Mail in Kontakt.

Der Vermieter schrieb ihm, dass er beruflich in England festsitzen würde und darum die Wohnung von dort aus vermieten müsse. Der Student ließ sich täuschen und ging auf die Forderung ein, dem Vermieter eine Vorkassezahlung zu leisten. Dafür hätte der ihm dann den Schlüssel übersandt. Zur Legitimation hatte der Betrüger dem Studenten einen eingescannten Ausweis geschickt. Es stellte sich jedoch heraus, dass dieser Ausweis von einer weiteren Wohnungssuchenden stammte, die diesen ebenfalls per Email an den angeblichen Vermieter geschickt hatte. Auch der Geschädigte hatte seinen eigenen Ausweis eingescannt und an die Email-Adresse des Betrügers gesandt.

Der Student überwies 1.000 Euro auf das englische Bankkonto des vermeintlichen Vermieters. Und hörte dann nichts mehr von dem vermeintlichen Vermieter.

Wiederholte Kautionsbetrügereien

Immer wieder kam es in den letzten Jahren zu solchen Kautionsbetrügereien im Zusammenhang mit der Anmietung von Wohnungen über das Internet. Die Betrüger erreichen mit ihren Angeboten mit geringem Aufwand eine Vielzahl von Interessenten.

Es wird ein- und dasselbe Angebot unter Angabe verschiedener Adressen bei unterschiedlichen Immobilienportalen u.a. in München, Berlin und Hamburg eingestellt. Erkennbar ist der Betrug normalerweise daran, dass ein vermeintlich deutscher Anbieter eine E-Mail versendet, meist in englischer Sprache. 

In dieser E-Mail wird mitgeteilt, dass der Vermieter sich momentan nicht in Deutschland aufhält und darum keine persönliche Besichtigung der Wohnung möglich ist. Es wird um Vorkassezahlung gebeten, nach deren Eingang der Schlüssel zur Wohnung verschickt werden kann.

Warnhinweise:

Darum ist wichtig:

- Leisten Sie als Wohnungssuchender keine Zahlung ohne Besichtigung!

- Seien Sie vorsichtig bei Bargeldtransferzahlung!

- Scannen Sie bei solchen Internetkäufen bzw- vertragsabschlüssen niemals Ausweise ein und verschicken Sie diese nicht per E-Mail!

Opfern eines solchen Betrugs wird empfohlen, diesen auf jeden Fall bei der Polizei zur Anzeige zu bringen.

 

 

 

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