Kates Herz wird bald nicht mehr schlagen

Das Mädchen (acht Monate) aus der Ukraine braucht dringend eine Operation, ihre Mutter Luliaa (28) ist verzweifelt. Eine Schondorferin und Münchner Ärzte wollen helfen – nur fehlt das Geld.
MÜNCHEN Bayern hat Luliia Menkovska schon mal geholfen. 1992 bis 1995 verbrachte die Ukrainerin vier Sommer in Schondorf bei Helga Fuderer. Am Ammersee erholte sich das Mädchen aus dem Gebiet von Tschernobyl von den Strahlen des explodierten Atomkraftwerks.
Heute ist Luliia Menkovska 28 Jahre alt. Bayern kann ihr wieder helfen: Ihre Tochter Kate (acht Monate) hat mehrere Herzfehler. Sie muss schnellstens operiert werden. Sonst stirbt sie.
Luliia Menkovska meldete sich vor zwei Monaten bei ihrer ehemaligen Gastmutter Helga Fuderer und bat um Hilfe. Nach Kates Geburt am 12. Oktober 2008 diagnostizierten die Ärzte mehrere Herzfehler. Die schlimmsten: Ein Loch in der Herzscheidewand und eine verengte Hauptschlagader – das Blut fließt nicht richtig ins Herz. „Kate hätte schon gestern operiert werden müssen“, sagt Helga Fuderer der AZ. Die Uhr tickt.
Ukrainische Ärzte sind nur nicht in der Lage zu einem solchen Eingriff – obwohl die Operation kein Hexenwerk ist. Luliia Menkovska hat auch kein Geld. Die Lehrerin kümmert sich seit Monaten nur noch um ihre todkranke Tochter, ihr Mann Dimitri (20) ist arbeitslos. Die kleine Familie lebt von 75 Euro Sozialhilfe im Monat. Eine Reise nach München? Undenkbar. Eine Operation durch deutsche Ärzte? Ein Traum.
Helga Fuderer möchte ihn ihr erfüllen: Nach Luliaas Hilferuf wandte sich die Schondorferin an das Deutsche Kinderzentrum für Herz- und Krebskranke Kinder. Die alarmierten den Münchner Kinderchirurgen Rainer Kozlik-Feldmann von der LMU-Klinik in Großhadern. Er will Kate helfen und verzichtet auf sein Honorar. Die OP und andere Kosten wie Reise, Visum oder Pflege sind aber teuer: 19 000 Euro braucht die junge Familie, um ihre Tochter zu retten.
Helga Fuderer telefonierte „wochenlang“ herum und mobilisierte Freunde und Bekannte – so trieb sie 9000 Euro auf. 10000 aber fehlen noch. „Die Ärzte sagen, dass das Kind gute Aussichten hat“, sagt Helga Fuderer. Jetzt ist Bayern wieder gefragt, ein junges Leben zu retten.
T. Gautier