Justiz machtlos: Verfahren um Wiesn-Watschn wird eingestellt

Ein Security-Mitarbeiter soll einem Gast auf dem Oktoberfest 2024 ins Gesicht geschlagen haben. Doch der Prozess fällt aus.
von  AZ
Die Security soll wie auf diesem Archivbild auf der Wiesn für Ordnung sorgen. 2024 soll sie dabei übers Ziel hinausgeschossen sein.
Die Security soll wie auf diesem Archivbild auf der Wiesn für Ordnung sorgen. 2024 soll sie dabei übers Ziel hinausgeschossen sein. © Peter Kneffel/dpa

Nach der Wiesn 2024 kam in München eine Debatte darüber auf, ob die Security in manchen Fällen zu gewaltbereit gegen Wiesn-Besucher vorgegangen sei. Die AZ hatte damals exklusiv über einen Vorfall hinter dem Hofbräu-Zelt berichtet.

Augenzeugen hatten berichtet, dass ein Security-Mitarbeiter einem Gast ins Gesicht geschlagen haben soll. Dem Schlag soll ein Disput mit einer Wiesn-Kellnerin vorangegangen sein. Gast und Kellnerin waren miteinander kollidiert. Es sei zum Streit gekommen. Daraufhin soll der Security-Mann den Gast hinters Zelt geführt und ihm eine Watschn verpasst haben.

Strafanzeige von Wiesn-Besucher

Der Wiesnbesucher erstattete Anzeige, die Staatsanwaltschaft nahm die Ermittlungen wegen des Verdachts auf vorsätzliche Körperverletzung auf. Das Amtsgericht erließ schließlich einen Strafbefehl, der eine Geldstrafe für den Beschuldigten vorsah. Dagegen wurde aber Einspruch eingelegt und deshalb ein Termin für die Verhandlung bestimmt.

Doch der Prozess war beendet, bevor er begonnen hatte. Nach einem Rechtsgespräch stellte die Amtsrichterin mit Einverständnis der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung das Verfahren gegen den 57-Jährigen ein. Der Grund: Das vermeintliche Opfer ist auf die Philippinen ausgewandert und war erst gar nicht zum Prozesstermin am Dienstag erschienen.

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