Junger Mann (23) stirbt bei Party in der Dachauer Straße
München - Die Party in der Jutierhalle an der Dachauer Straße war ein Geheimtipp in der Szene. Offenbar ohne Genehmigung organisierten die Feiernden ein Fest. Die Halle steht seit Jahren leer, hat weder Strom- noch Wasseranschluss und ist normalerweise auch verschlossenen. Damit die Musikanlage des DJ, Mischpult und Lautsprecher funktionieren, war ein dieselgetriebenes Notstromaggregat angeschlossen.
Genau das wurde einem der Partygäste am Sonntag zum Verhängnis. Die Abgase des Aggregats zogen nicht ab, sondern breiteten sich unkontrolliert in der Halle aus.
Jutierhalle: Feuerwehr misst hohe Kohlenmonoxidkonzentration
Am Sonntag kurz vor 10 Uhr feierten noch immer etwa 20 junge Leute im Keller der Industriehalle. Der 23-Jährige soll sich dabei unmittelbar in der Nähe des Notstromaggregats aufgehalten haben. Dort war die Kohlenmonoxidkonzentration offenbar besonders hoch. Der Münchner atmete das giftige, geruch- und geschmacklose Gas ein und verlor schließlich das Bewusstsein.
Gegen 11 Uhr vormittags verständigten einige Feiernde den Rettungsdienst. Das Notarztteam erkannte sofort die Gefahr und rief die Feuerwehr. Die Helfer brachten den leblosen 23-Jährigen nach draußen vor die Halle. Der Münchner wurde im Rettungswagen reanimiert und auf die Intensivstation einer Klinik gebracht. Dort verstarb er wenig später.
Dieselaggregat für die Musikanlage
Mehrere Partygäste klagten über Übelkeit und Schwindel. Vier von ihnen wurden vom Rettungsdienst vor der Halle versorgt. Sie hatten versucht, den 23-Jährigen wiederzubeleben und dabei ebenfalls leichte Gasvergiftungen erlitten.

16 weitere Partygäste hatten die Halle bereits vorher verlassen und blieben daher unverletzt. Unter schwerem Atemschutz nahmen Feuerwehrleute in der Halle Messungen vor. Dabei stellten sie eine gefährlich hohe Konzentration Kohlenmonoxid fest. Die einzige in Frage kommende Quelle dafür ist nach jetzigem Stand der Ermittlungen das Stromaggregat.
Die Jutierhalle ist ein Industriedenkmal und gehört der Stadt. In der 1926 errichteten Halle wurden früher städtische Wasserrohre mit Jute ummantelt; später nutzten unter anderem die Kammerspiele das Gebäude vorübergehend als Spielstätte.
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