Junge Schläger überfallen 63-Jährigen: "Die wollten mich umbringen"

Wieder haben jugendliche Schläger einen wehrlosen Mann überfallen: Tasim M. war auf dem Weg zur Bushaltestelle, als ihn am Montagmittag mehrere Jugendliche aufhielten. Mitten auf der Drygalski-Allee schlugen sie den 63-Jährigen zusammen. Ein zufällig vorbeikommender Lastwagenfahrer verscheuchte die Schlägerbande.
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Das Opfer: Der 63-jähriger Mann wurde in Solln von Jugendlichen attackiert.
Martha Schlüter Das Opfer: Der 63-jähriger Mann wurde in Solln von Jugendlichen attackiert.

MÜNCHEN - Wieder haben jugendliche Schläger einen wehrlosen Mann überfallen: Tasim M. war auf dem Weg zur Bushaltestelle, als ihn am Montagmittag mehrere Jugendliche aufhielten. Mitten auf der Drygalski-Allee schlugen sie den 63-Jährigen zusammen. Ein zufällig vorbeikommender Lastwagenfahrer verscheuchte die Schlägerbande.

„Ich musste sofort an den Lehrer denken, den zwei Kerle im U-Bahnhof halb tot geschlagen haben“, sagt Tasim M. „Mir wäre es fast genauso ergangen, die wollten mich umbringen.“ Die Jugendlichen lungerten am Montag gegen 13 Uhr an der Ecke Drygalski-Allee und Springerstraße herum. Ahnungslos ging Tasim M. an ihnen vorbei. Er wollte sich ein neues Armband für seine Uhr kaufen. „Hey du, komm’ doch mal her“, rief ihm einer aus der Gruppe nach. Der 63-Jährige dachte sich nichts dabei. „Das ist eine anständige Gegend, hier gab es noch nie Ärger“, sagt der Vater von vier Kindern, seit 20 Jahren lebt er bereits in Solln.

Plötzlich holte einer der Jugendlichen, ein großer, kräftiger Kerl, aus und schlug dem 63-Jährigen mit der Faust ins Gesicht. Ein zweiter Angreifer trat Tasim M. mit Füßen. „Einer der Schläger hatte vermutlich ein Messer“, sagt Tasim M. und zeigt auf eine Schnittwunde an der linken Hand.

„Ich weiß nicht, was die Typen von mir wollten, ich hab ihnen nichts getan, sie nicht angesprochen, nicht mal angesehen“, berichtet Tasim M. Wehren konnte er sich nicht. „Was soll ich alter Mann gegen junge Kerle ausrichten“, sagt der Gebäudereiniger. Seit Herbst 2007 ist er arbeitslos. Hoffnung auf einen neuen Job hat er keine: „In meinem Alter krieg’ ich nichts mehr.“

Zumindest ist Tasim M. aber noch am Leben. Er hat ein paar Schrammen im Gesicht, der Rücken tut ihm weh und die Schnittwunde an der Hand brennt. Mehr ist ihm Gottseidank nicht passiert. Und das verdankt er einem Lastwagenfahrer, der zufällig während des Überfalls vorbeikam. Er stoppte und sprang aus dem Führerhaus des Trucks. „Das genügte und schon gaben die Schläger Fersengeld“, erzählt Tasim M. „Wer weiß, was die Kerle sonst noch alles mit mir angestellt hätten.“

Die Polizei ermittelt. Doch anders als im Fall des pensionierten Realschullehrers Bruno N. gibt keine Videoaufzeichnungen der Attacke. Die Polizei bittet um Zeugenhinweise ( 089 29100). Die Schläger, bei denen sich auch ein Mädchen befand, sind etwa 16 bis 20 Jahre alt. Die Jugendlichen trugen Jeans. Einer hatte braune Haare. Er trug eine dunkle Jeansjacke, weißes Hemd und dunkle Hose. Möglicherweise ist er Türke.

Ralph Hub

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