Jugendliche rauben Omas aus - für Fast Food und Kino

Sie rissen alten Damen die Tasche weg und bedrohten einen Taxler. Jetzt hat sie Polizei sechs Teeanager gefasst, die eine Woche lang ihr Unwesen trieben.
von  Abendzeitung
Polizei-Einsatz wegen Sprengstoff-Selbstlaborat.
Polizei-Einsatz wegen Sprengstoff-Selbstlaborat. © dpa

MÜNCHEN - Sie rissen alten Damen die Tasche weg und bedrohten einen Taxler. Jetzt hat sie Polizei sechs Teeanager gefasst, die eine Woche lang ihr Unwesen trieben.

Sechs Jugendliche, alle 15 und 16 Jahre alt, sind im Mai in Harlaching und Berg am Laim auf Beutezug gegangen. Jetzt hat die Polizei die Bande gefasst. Sie sollen drei Raubstraftaten und zwei Handtaschendiebstähle begangen haben.

Der erste Fall ereignete sich am 23. Mai. Ein 68-jähriger Münchner war gerade in der Rotbuchenstraße damit beschäftigt, an seinem geparkten Auto die Wischerblätter zu wechseln. Plötzlich trat ein Jugendlicher an ihn heran, bedrohte ihn mit einer Pistole und forderte Geld. Der 68-Jährige nahm die Drohung nicht ernst und reagierte einfach nicht. Er bemerkte allerdings nicht, wie sich ein zweiter Jugendlicher von hinten näherte und ihm seinen Geldbeutel aus der Gesäßtasche zog. Die beiden Jugendlichen flüchteten im Anschluss in unterschiedliche Richtungen.

Der Taxler ließ sich auch von einer Waffe nicht beeindrucken

Ein paar Tage später: Vier Jugendliche stiegen am 27. Mai am Taxistandplatz in der St.-Bonifatius-Straße in das Taxi eines 63-jährigen Münchners. Sie wollten in die Josephsburgstraße. Kurz vor dem Ziel dirigierten sie den Fahrer jedoch in den Berlingerweg. Dort wurde der Taxler von dem hinter ihm sitzenden Haupttäter mit einer Schusswaffe bedroht und zur Herausgabe von Bargeld aufgefordert. Das Opfer drückte die Waffe allerdings von sich weg, versuchte sie dabei dem Räuber aus der Hand zu nehmen und öffnete gleichzeitig die Fahrertüre. Daraufhin flüchteten die jungen Männer ohne Beute vom Tatort.

Zuvor hatte einer der Jugendlichen bereits versucht, eine Rentnerin auszurauben - ebenfalls erfolglos: Eine 75-jährige Münchnerin befand sich gerade auf dem Weg zu einem Pflegeheim in der St.-Martin-Straße, um dort ihren Ehemann zu besuchen. Als sie sich in der Säbener Straße befand, trat plötzlich ein junger Mann von hinten an sie heran und griff nach dem Trageriemen ihrer Handtasche, welche sie über ihrer linken Schulter hängen hatte. Der Täter zerrte so heftig an der Handtasche, dass er die Seniorin, die sich vehement zur Wehr setzte, einige Meter mitzog. Weil sie sich so stark wehrte, ließ der Mann von seinem Vorhaben ab und flüchtete ohne Beute. Die ältere Dame wurde bei dem Überfall glücklicherweise nicht verletzt, erlitt jedoch einen Schock und wurde anschließend von Verwandten betreut.

Rentnerinnen als Opfer

Am nächsten Tag war es wieder eine alte Dame, die sich die jungen Männer als Opfer ausgesucht hatten: Einer 75-jährigen Rentnerin wurde in der Bad-Wiessee-Straße ihre Einkaufstasche von hinten von der linken Schulter gezogen. Dies geschah so schnell, dass die Frau keine Gegenwehr leisten konnte. Als sie sich umblickte, sah sie zwei junge Männer in Richtung Landfriedstraße weglaufen.

Nur eine gute Stunde später Fall fünf: Eine 65-jährige Rentnerin in der Bad-Wiessee-Straße war auf dem Weg zu einem Supermarkt. Plötzlich wurde ihr von hinten mit einem Ruck ihre Einkaufstasche, in der sich kein Bargeld befand, von der linken Schulter gezogen. Nachdem sie sich überrascht umdrehte, konnte sie zwei junge Männer beobachten, die wegliefen.

Bei dem bewaffneten Überfall auf den 63-jährigen Taxifahrer ergaben sich Ermittlungsansätze, die zur Festnahme der Täter führten. Diese begingen die Taten in wechselnder Tatbeteiligung. Die geringe Tatbeute gaben die Jugendlichen laut Polizei für Fast Food und Kinobesuche aus. In den Vernehmungen beim Kommissariat 21 räumten die vorläufig Festgenommenen ihre Taten ein.

lj

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