Joint zu Unrecht abgenommen: Jetzt muss die Polizei zahlen

Ein Mann kifft an der Isar. Polizisten nehmen ihm die Hanf-Zigarette weg – zu Unrecht. Jetzt muss das Polizeipräsidium zahlen.
von  AZ/rah
Die Beamten sollen den Mann als "Junkie" bezeichnet haben. Dabei muss er die Drogen aus medizinischen Gründen nehmen. (Archivbild)
Die Beamten sollen den Mann als "Junkie" bezeichnet haben. Dabei muss er die Drogen aus medizinischen Gründen nehmen. (Archivbild) © Abir Sultan/EPA/dpa

München - Exakt 6,60 Euro muss das Präsidium für den Joint bezahlen. Beamte hatten die Hanf-Zigartette einem Münchner abgenommen, der im Mai an der Isar gekifft hatte.

Der 31-Jährige konnte zwar ein Rezept vom Arzt vorzeigen, das ihm den Genuss von Cannabis aus medizinischen Gründen erlaubt. Doch das interessierte die Polizisten nicht. Obwohl genau dieses Stück Papier es sogar in Bayern erlauben würde, Cannabis in der Öffentlichkeit zu konsumieren. Doch das hat sich offenbar noch nicht überall im Freistaat herumgesprochen. Die Polizisten sollen den Mann wegen seiner Hanf-Zigarette sogar als "Junkie" bezeichnet haben.

Der Münchner erstattete Anzeige, das LKA ermittelte. Am Ende gab es eine Dienstaufsichtsbeschwerde. Jetzt bekam der Münchner recht. Der Joint war kein Vergnügen, sondern sein Artzney. "Die Polizei muss für den Fehler bezahlen", wie ein Sprecher der AZ bestätigte. Der 31-Jährige bekommt den Medizinhanf ersetzt.

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