Jetzt spricht die Oma von Sharon und Chiara

Die 70-jährige Doris S., Oma der Kraillinger Mordopfer Sharon und Chiara, schilderte dem Gericht ihr schlechtes Verhältnis zur Familie ihres angeklagten Schwiegersohns.
Christoph Maier |
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Krailling: Der angeklagte Thomas S. vor Gericht
dpa Krailling: Der angeklagte Thomas S. vor Gericht

München - Im Prozess um den Kraillinger Doppelmord vor dem Landgericht München hat am Donnerstag die Großmutter der ermordeten Mädchen ihr schlechtes Verhältnis zur Familie ihres angeklagten Schwiegersohns geschildert. Dem Angeklagten sei es nie recht gewesen, wenn seine Familie Kontakt zu ihr gepflegt habe, sagte die 70-jährige Doris S. dem Gericht. „Ich bin mit ihm nicht zurecht gekommen“, fügte sie hinzu. Seit 2009 habe sie keinen Kontakt mehr zu der Familie des Angeklagten.

Auch habe es in der sechsköpfigen Familie immer Geldprobleme gegeben. Zuvor hatte die letzte Ehefrau des verstorbenen Großvaters der ermordeten Mädchen von Erbstreitigkeiten in der Familie erzählt. Die 63-Jährige schilderte vor Gericht, wie ihre Stieftöchter nach dem Tod ihres Mannes massiv um das Vermächtnis stritten.

Laut Staatsanwaltschaft litt die Familie des Angeklagten unter schwierigen finanziellen Verhältnissen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 51-Jährigen vor, seine beiden acht- und elfjährigen Nichten aus Habgier brutal ermordet zu haben, um seine Frau zur Alleinerbin des Familienvermögens zu machen.

Mutter der toten Mädchen geht es „sehr, sehr schlecht“

Die Großmutter der ermordeten Mädchen, Doris S., bezeichnete ihr Verhältnis zu der Mutter der ermordeten Mädchen, ihrer leiblichen Tochter, als „sehr gut“. Man habe regelmäßig und unkompliziert Kontakt gehabt. „Wir waren eine Patchworkfamilie, aber sehr liebevoll“, sagte die Zeugin. Die getöteten Mädchen Sharon und Chiara hätten sowohl zu ihrem leiblichen Vater als auch zum neuen Lebensgefährten ihrer Mutter ein gutes Verhältnis gehabt: „Die Kinder haben sich sehr wohl gefühlt.“

Auch sei ihre Tochter stets mit ihrem Geld zurecht gekommen. S. bezeichnete ihre beiden Töchter als „sehr unterschiedlich“. Während die Mutter der toten Mädchen seit ihrer Jugend „immer offen und lustig“ gewesen sei, habe sie mit der anderen stets „große Schwierigkeiten“ gehabt. Heute gehe es der Mutter von Sharon und Chiara „sehr, sehr schlecht“, sagte die Zeugin auf eine Frage der Nebenklagevertreterin hin.

Thomas S. zeigte während der Vernehmung seiner Schwiegermutter deutlich seine Ablehnung. Immer wieder lachte er über deren Aussage und schüttelte heftig den Kopf. Im Laufe des Verhandlungstages will das Gericht unter anderen auch noch seine Ehefrau als Zeugin vernehmen.

 

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