Jetzt neu: Pakete von der Haltestelle

Die Post musste zuletzt Filialen in der Stadt schließen. Doch eigentlich will sie näher bei ihren Kunden sein. Deshalb gibt es jetzt die erste Packstation an einer Tramhaltestelle.
Helena Ott |
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Die neue Packstation am Scheidplatz direkt an der Haltestelle.
Foto: DHL Die neue Packstation am Scheidplatz direkt an der Haltestelle.

München - Vor Münchner Postfilialen bilden sich nach Feierabend oft meterlange Schlangen, mit smartphone-angeleuchteten Gesichtern. Selbst für Menschen mit regulären Arbeitszeiten ist das Fenster kurz – um 18 Uhr schließen die meisten Filialen bereits. Mit einer neuen Kooperation mit der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) möchte die Post näher an die Stadtbevölkerung heranrücken.

Erste Paketstation an einer Haltestelle eröffnet

Dazu wurde in Schwabing am Mittwoch bayernweit die erste Packstation an einer Tramhaltestelle eröffnet. Auch Kunden, die kein Auto haben, sollen unterwegs leichter an ihre Päckchen kommen. Leuchtend gelb und solarbetrieben steht sie nun mit 74 Fächern am Scheidplatz.

"Wir würden gerne weitere Flächen zur Verfügung stellen, auch in U-Bahnstationen", sagt MVG-Chef Ingo Wortmann. Das sei zunächst jedoch nicht möglich, weil das Baureferat wegen des Brandschutzes Bedenken anmeldet.

Unbemannte Stationen sind die Zukunft

Der Packstationenbeauftragte der Post Jürgen Schmitz versichert dennoch, dass die unbemannten Stationen die Zukunft seien. "Junge Leute mögen es nicht, in Warteschlangen anzustehen." Zudem wolle sich die Post den Bedürfnissen der Kunden anpassen. Der eine arbeitet im Schichtbetrieb, der andere immer bis 20 Uhr oder hauptsächlich im Homeoffice. Da sollen die geduldigen gelben Schließfächer helfen, die sich 24 Stunden mit einem leisen Klick entriegeln lassen.

Das nagelneue Modell am Scheidplatz hat keinerlei Display. Das wirkt erstmal seltsam, dann demonstriert ein Postmitarbeiter aber, wie man die Klappen mit der DHL-App ansteuern kann. Lieferungen können abgeholt, Retouren aufgegeben oder Päckchen losgeschickt werden, sofern man online vorher einen Versandschein gekauft hat. Ob sich die Stationen für die Post lohnen? Sie würden "sehr gut angenommen", sagt Jürgen Schmitz, ohne eine Zahl zu nennen. In München gibt es aktuell 170 davon, im Vergleich 130 Filialen und 146 Paketshops.

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Auf Geheiß der Deutschen Bank, die die Postbanken betreibt, wurden erst 2021 vier Münchner Filialen geschlossen. Bis Ende 2022 sollen es weitere fünf sein. Ob die Post ihre Kunden gar nicht mehr persönlich treffen wolle? Schließlich habe man sich früher gefreut, die Postbeamtin zu sehen oder dem Briefträger zu winken. "Ganz im Gegenteil", entgegnet Jürgen Schmitz schnell, die Packstationen seien nur eine Ergänzung, um näher am Wohnort der Menschen zu sein. Helena Ott

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5 Kommentare
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  • glooskugl am 24.11.2022 12:37 Uhr / Bewertung:

    DHL, DPD zb co, gehören mal einen richtigen Tritt vor den Latz. Die Herrschaften machen was sie wollen , sie lügen , dass sich die Bretter biegen und verarschen ihre Kundschaft nach Strich und Faden. Jedesmal bekomme ich zb. von DHL eine Mail wo ich den Ablageplatz vorgeben kann. Meine Anweisung lautet dann , "im dritten Stock vor meiner Wohnungstüre". Da haben die aber noch nie mein Paket abgelegt sonder unten im Erdgeschoß oben auf den Briefkästen. Oft steht die Haustüre offen und Pakete können schnell geklaut werden oder es wird mal eines runter geworfen mit empfindlichem Inhalt(Festplatte). Den Ärger den man dann hat wenn die neue Platte nicht geht kann man sich gut vorstellen.
    Es gehören deshalb schon lange politisch verordnete Regeln her welche diese Dienstleister zu Schadensersatz verpflichten wenn sie nicht ordentlich zustellen. Dann muss ich auch nicht mehr mein Paket in irgend einem Paketshop abholen obwohl ich zu Hause war, finde in meiner Post auch eine Paketkarte vor.

  • Witwe Bolte am 24.11.2022 12:15 Uhr / Bewertung:

    Kaufts lieber möglichst im Einzelhandel vor Ort als den ganzen Stress mit den Packstationen oder Nichtauffinden des Packerls in der Nachbarschaft und Retouren-Stress erleiden zu müssen. Spart Kartonagenmüll und ist klimafreundlicher.

  • huraxdax am 24.11.2022 09:26 Uhr / Bewertung:

    Einmal benutzt, wird man anscheinend zum Dauerkunden einer Packstation 'degradiert'. Letzte Woche wurde mir per mail-Benachrichtigung ein Päckchen mit dringend benötigtem Inhalt angekündigt; ich war zu Hause!!! Der DHL-Fahrer war nicht mal annähernd bei meiner Wohnung - ich kann die Straße beobachten - und hat das einfach in die Packstation abgelegt! Diese Aktion wurde mir in der Post-App angezeigt. Allerdings konnte ich nun 6 Tage (wegen Wochenende) das Packerl nicht abholen, weil ich dazu per Brief (!) den Abholcode erst benötige. Irrsinn DHL....

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