Italienische Momente um 7 Uhr früh
In der Veterinärstraße hat vor einem Monat die kleine Cafébar „Dinatale” eröffnet – mit Espresso aus der sizilianischen Heimat des Chefs, Panini und Pasticcini.
Um festzustellen, wie sehr die Münchner ihren Englischen Garten lieben, muss man gar nicht erst hinein – es reicht, sich an Wochenenden den Strom von Sonnenhungrigen auf der Veterinärstraße anzuschauen.
Dafür gibt es jetzt einen feinen neuen Aussichtspunkt: Die paar kleinen Tische und Stühle vor dem „Dinatale”, oder die Plätze im Café hinter den Schaufenstern. „Samstags und Sonntags ist es fast schon überfüllt”, sagt Giovanni Dinatale.
Eine eigene Cafébar, so wie er sie aus seiner Kindheit in Sizilien kennt, darauf hat er immer hingearbeitet – und hat Mitte März das „Dinatale” in den Räumlichkeiten eines ehemaligen Maklerbüros in der Veterinärstraße eröffnet, nach zwei Monaten Umbau. Stilvoll sollte die Cafébar aussehen. Mit Stuck hat er die Decke verzieren lassen, ein Murano-Kronleuchter hängt über dem Marmortresen, dahinter glänzt golden die Kaffeemaschine. Mit Hemd und Krawatte steht Dinatale hinter der Bar, macht Espresso im Akkord und tostet ein Tramezzini, während er einen Kunden abkassiert.
Manchmal hilft auch sein kleiner Bruder Matteo, dem Ansturm zu bewältigen – dank der günstigen Lage haben die Leute nicht lange gebraucht, um die Cafébar zu entdecken. Jetzt schon hat Dinatale Stammgäste, „ich schau’ hier jeden Tag zum Frühstück vorbei. Ein Croissant und ein frisch gepresster Orangensaft, wunderbar – und Giovanni ist so schnell, und kann sich trotzdem noch mit dir unterhalten, während er dir einen Kaffee macht”, sagt Eddy, der am Tresen lehnt und einen Cappuccino trinkt. Natürlich kocht Dinatale in der Cafébar nicht groß auf, neben Frühstück serviert er feine Tramezzini (3,50 Euro), Panini (3,60) und Focaccia (3,50), hat eine kleine Auswahl an Salaten mit Lachs, Pute oder Parmaschinken (3,50 – 6,50), und Antipasti.
Morgens gibt es Muntermacher von Schoko-Cornetto über Joghurt mit Müsli und Honig, Eier im Glas bis zum „Colazione San Valentino”, Frühstück für zwei mit quasi allem zusammen (1,80 – 19,90 Euro). Vor der Mittagszeit ist es am ruhigsten in der kleinen Bar. Ab 7 Uhr hat das „Dinatale” geöffnet, wenn vor den großen Schaufenstern Schwabing erst langsam zum Leben erwacht; im Dinatale spielt leise das Radio Italia. Wach macht da auf jeden Fall der Espresso, der, wie sollte es anders sein, aus Sizilien stammt – „Torrisi, eine Traditionsmarke seit 1911, einfach eine Topmarke”, sagt der Giovanni Dinatale. Stark, aber nicht bitter. Für Torrisi hat er auch gleich den deutschlandweiten Vertrieb übernommen, beliefert damit schon einige Cafés und Restaurants der Stadt.
Am besten bestellt man als Gast einen Cappuccino, dann, wenn der Gastronom gerade beide Hände frei hat: Auf den Schaum zaubert er bezaubernde kleine Pflanzen oder Schwäne. Dazu passen wunderbar die Pasticcini – sizilianische Mini-Torten aus Mürbeteig, gefüllt mit puddingähnlicher Creme, verziert mit Früchten. Die bekommt Giovanni jeden Morgen frisch gebacken ins Café. Und dann kann der Schwabinger Tag beginnen.
Veterinärstraße 4, täglich 7 bis 20 Uhr, www.dinatale-cafe.de
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