Iraker im Leichenwagen: Schleuser festgenommen

BARI/MÜNCHEN - Die Polizei fasst mehrere Schleuser, die von München aus Iraker in die EU eingeschleust haben - die Ermittler kamen den Verbrechern mit Hilfe italienischer Beamten auf die Spur. Alles begann mit einem Leichenwagen.
Im September 2008 fährt eine griechische Fähre in den Hafen der süditalienischen Stadt Bari. Mit an Bord: Ein Leichenwagen. Die Beamten kontrollieren das Auto und finden etwas Ungewöhnliches.
Unter der Stelle, an der normalerweise ein Sarg liegt, gibt es ein Versteck - es ist 24 Zentimeter hoch, 1,80 Meter lang und nur 60 Zentimeter breit. Darin stecken zwei Männer. Iraker. Illegale Einwanderer. Die Beamten lassen das Auto nicht von Bord, es muss wieder nach Griechenland zurück.
Was das mit München zu tun hat? Nun: Das Kennzeichen stammt aus München - und die italienische Polizei wollte natürlich wissen, wer der Halter ist. Die Ermittler wenden sich über das Bundeskriminalamt an ihre Münchner Kollegen. Die Kripo beginnt, zu ermitteln und stellt fest: Der 41-jährige irakische Fahrzeughalter aus Dachau war mit weiteren Personen schon an anderen Schleusungen beteiligt.
Die Münchner Polizei vernimmt sieben Irakis
Jetzt lautet der Vorwurf gewerbs- und bandenmäßige Schleusung von Personen. Die Staatsanwaltschaft gibt der Polizei Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnungen der Verdächtigen in München und Fürstenfeldbruck.
Am 8. Dezember schlagen die Ermittler zu, vernehmen sieben Personen, alle Iraker im Alter von 25 bis 39 Jahren. Ein 25-Jähriger aus dem Hasenbergl und ein 39-Jähriger aus Milbertshofen werden festgenommen, es ergeht Haftbefehl. Ein dritter (25) wird ebenfalls festgenommen, er soll schon seit längerem abgeschoben werden.
Weitere Ermittlungen sollen folgen.
T. Gautier