Internet-Flirt geht übel aus

Die Dame aus dem Chatroom entpuppt sich beim ersten Date als Rollstuhlfahrerin. Hugo T. dreht völlig durch, verprügelt einen Bekannten der Frau und lässt dann die Hose runter.
T. Huber |
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Rollstuhlfahrerin Petra (44) lernt im Chatroom einen Mann kennen. Doch beim ersten Date fliegen die Fetzen.
Torsten Huber Rollstuhlfahrerin Petra (44) lernt im Chatroom einen Mann kennen. Doch beim ersten Date fliegen die Fetzen.

Das Blinddate aus dem Chatroom entpuppt sich als Rollstuhlfahrerin. Hugo T. ist enttäuscht, verprügelt einen Bekannten der Frau und lässt dann die Hose runter.

München - Wer die große Liebe im Internet sucht, kann dabei auch große (Ent-)Täuschungen erleben: So turtelte der Schlagzeuger Hugo T. (38, Name geändert) tagelang im Chatroom „Wap a Party“ unter dem Namen „Kind der Nacht“ mit einer Frau, die sich „Vogel der Nacht“ nannte. „Wollen wir spielen?“, fragte er online. Und schrieb offen über seine sexuellen Vorlieben.

Am 15. Juni 2010 fand das erste Treffen statt – und das hatte sich T. wohl anders vorgestellt: Die Frau, die er als „Vogel der Nacht“ umschwärmt hatte, saß im Rollstuhl und war im Oberkiefer beinahe völlig zahnlos. „Da war es für mich vorbei. Sie hatte sich mit einem anderen Foto vorgestellt“, sagte Andreas T. jetzt vor einem Münchner Schöffengericht. Dort muss er sich verantworten, weil sein Blind Date dann komplett aus dem Ruder gelaufen ist.

Die Rollstuhlfahrerin Petra K. (44), seit einem Schlaganfall 2003 gehbehindert, hatte ihn gebeten, zum Treffen Zigaretten und Alkohol mitzubringen. Da Hugo T. aber so enttäuscht war von ihr, verlangte er die 20 Euro für seine Auslagen zurück. Der zufällig anwesende Günther D. (53), ein Bekannter von Petra K., wollte ihn aus der Wohnung werfen. Hugo T. drehte dann angeblich durch: Er soll Günther D. verprügelt haben.

Als D. mit gebrochener Schulter am Boden lag, habe der Angeklagte seinen Penis aus der Hose geholt und geschrien: „Komm, blas mir einen!“ So soll es gewesen sein, meint Staatsanwalt Andreas Franck. Hugo T. stellt das anders dar: „Günther D. hat Petra laut beschimpft, die linke Hand erhoben. Ich dachte, er will ihr etwas antun. Mit einem Faustschlag habe ich ihn auf Abstand gehalten.“ Und überhaupt: „Ich bin Pazifist. Ich schlage keine Menschen.“ Das Verfahren soll im März fortgeführt werden.

 

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