"Insellösungen" - ADAC wettert gegen Pop-up-Radwege

Der ADAC wettert gegen die Pop-up-Radwege in München - und fordert ein "durchdachtes Gesamtkonzept".
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Der Pop-up-Radweg auf der Theresienstraße.
Der Pop-up-Radweg auf der Theresienstraße. © privat

München - Die im vergangenen Jahr getesteten Pop-up-Radwege sollen nun dauerhaft bleiben - eine Entscheidung, die polarisiert. Der ADAC ist von dieser vermeintlichen Lösung für den Münchner Innenstadt-Verkehr nicht überzeugt und fordert bei der Diskussion um nachhaltige Lösungen die Einbeziehung aller möglichen Formen des Stadtverkehrs. 

"Fahrradstreifen auf wichtigen Verbindungen sind Insellösungen"

Nach einem Beschluss des Münchners Mobilitätsausschusses sollen nun auf der Rosenheimer Straße, Elisenstraße, Theresienstraße sowie der Gabelsbergerstraße dauerhaft weiße Radwege eingerichtet werden. Die zusätzlichen Fahrstreifen waren im vergangenen Jahr bereits in Form von Pop-up-Radwegen getestet worden- während der Corona-Lockdowns. "Die verkehrlichen Verhältnisse in München zu Zeiten von Corona sind jedoch keineswegs vergleichbar mit dem gewöhnlichen Verkehrsaufkommen", argumentiert Alexander Kreipl, Verkehrsexperte des ADAC Südbayern.

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Er ist skeptisch: "Keine Frage: Das Fahrrad ist und bleibt ein wichtiger Bestandteil der innerstädtischen Mobilität, der ÖPNV das Rückgrat. Fahrradstreifen auf wichtigen Verbindungen wie der Rosenheimer Straße sind jedoch Insellösungen, die keine Verbesserung der Gesamtsituation bringen."

Laut Kreipl müsse außerdem auf den Pendelverkehr besonderes Augenmerk gelegt werden: "Die Landeshauptstadt eines Flächenlandes wie Bayern braucht aufgrund der engen Verflechtung der Stadt- und Umlandbeziehungen einen funktionierenden Autoverkehr."

Zuvor hatten sich bereits CSU-Verkehrsministerin Kerstin Schreyer sowie die CSU-Stadtratsfraktion gegen die dauerhaften Radwege ausgesprochen. "Gerade bei größeren Entfernungen können die Menschen oft nicht auf das Auto verzichten. In dieser Situation Autofahrspuren zu streichen, wird die derzeitigen Verkehrsprobleme meines Erachtens nur noch weiter verstärken",  sagte Schreyer. 

In der kommenden Woche soll die Stadtratsvollversammlung dem Beschluss zustimmen, die Markierungsarbeiten starten dann bereits im April.

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44 Kommentare
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  • Bob2 am 19.03.2021 17:56 Uhr / Bewertung:

    München hat 1200 km Radlwege (Popupwege nicht eingerechnet) für angeblich 4700 Radler am Tage. Das sind. Pro 1 Radlfahrer 250m. Wenn sie annehmen dass ein Fahrradweg 1 m breit ist sind das 250 Qadratmeter. Also eine Fläche 5x5. Wie sind im Vergleich nochmal Abmessungen eines Autos 4,2x1‘8 ?

  • wore am 20.03.2021 03:45 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Bob2

    2018 wurden rund 4,1 Millionen Fahrräder von den 6 Fahrrad-Zählstellen in München erfasst Das ergibt einen Durchschnitt von über 11.000 Fahrräder/Tag allein an diesen Stellen. Und nur ein Teil aller Fahrräder fährt dort vorbei.
    Täglich sind in München mehr als 300.000 Menschen mit dem Rad unterwegs (www.münchen.de Stand August 2020).

  • Bob2 am 20.03.2021 12:06 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von wore

    Gut und schön, ich fahre auch Fahrrad. Ich sehe aber keine Notwendigkeit auf Verkehrsadern sich auszubreiten.

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