In München mangelt es an städtischen Kita-Plätzen

In München einen freien Platz in einer städtischen Kita zu erhalten, ist fast wie ein Sechser im Lotto. Das Referat für Bildung und Sport (RBS) betreibt für die Vergabe dieser Plätze das Webportal "Kitafinder. Doch reicht dieses Angebot für München auch aus?
von  AZ
Ein freier Kita-Platz ist in München ein seltenes Gut. (Symbolbild)
Ein freier Kita-Platz ist in München ein seltenes Gut. (Symbolbild) © Monika Skolimowska/dpa

München - Rund 30.000 städtische Kita-Plätze vergibt das Referat für Bildung und Sport (RBS) über das Online-Vergabeportal "Kitafinder". Wollte man Chancen auf einen der begehrten Plätze für seinen Nachwuchs bekommen, musste man sich bis 10. März anmelden. 

Anfang April konnten nach der ersten Vergaberunde über den "Kitafinder" 15.000 Kinder mit einem städtischen Betreuungsplatz versorgt werden, so das RBS zur "SZ". Die noch verfügbaren Plätze sollen nun in weiteren Runden vergeben werden.

Kita-Plätze seit 2000 mehr als verfünffacht, doch die Nachfrage ist noch größer

Fakt ist: Seit dem 1. August 2013 haben Kinder ab dem ersten vollendeten Lebensjahr bis zum Schuleintritt einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz, die Realität sieht aber, jedenfalls in München, anders aus.

Zwar haben sich die Betreuungsplätze in der Landeshauptstadt laut "SZ" von 4.360 Plätzen im Jahr 2000 auf heute 23.850 Plätze mehr als verfünffacht, ausreichend ist das allerdings nicht, denn auch der Bedarf ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten stark angestiegen.

68 Prozent der Kinder im Alter von einem und drei Jahren können in München derzeit mit einem Kitaplatz versorgt werden. Wie viele Kinder wirklich einen Betreuungsplatz benötigen, entzieht sich der Kenntnis der Stadt. 

Etwas besser sieht die Situation bei den Kindergartenplätzen aus. Davon gibt es im Jahr 47.750 in München, das sind 20.000 mehr als noch vor 20 Jahren. Hier liegt der Versorgungsgrad bei 94 Prozent.

Wer von den beim "Kitafinder" angemeldeten Eltern bis Juni keine Zusage für einen freien Platz bekommt, erhält vom RBS ein Schreiben und kann sich anschließend an die Elternberatungsstellen wenden. Diese hilft dabei, in sogenannten Versorgungsrunden nach freien Plätzen zu suchen, die dann direkt an die Eltern vermittelt werden. 

Laut RBS haben Eltern Anspruch auf Kitaplatz in der Nähe des Wohnortes bzw. des Arbeitsplatzes, wobei Nähe hier bedeutet, dass eine Fahrzeit von maximal 30 Minuten in Kauf genommen werden muss.

 

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