In der Warteschleife: Münchner im Amts-Wirrwarr verheddert

Weil die Familienkasse Kempten seit einem halben Jahr einen Kindergeldantrag bearbeitet, gerät Johannes Gulde in Gefahr, 2000 Euro Studiengebühren nicht zurück zu bekommen.
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Zahlen umsonst Studiengebühren: Yasmin und Benjamin
privat Zahlen umsonst Studiengebühren: Yasmin und Benjamin

Weil die Familienkasse Kempten seit einem halben Jahr einen Kindergeldantrag bearbeitet, gerät Johannes Gulde in Gefahr, 2000 Euro Studiengebühren nicht zurück zu bekommen.

MÜNCHEN Callcenter, fehlende Unterlagen, keine Ansprechpartner: Wer Ärger mit Ämtern hat, braucht mitunter starke Nerven. Johannes Gulde kann ein Lied davon singen. Seit einem halben Jahr wartet der Münchner auf die Bearbeitung eines Kindergeldantrages für seine Tochter Yasmin. Die AZ entheddert den Amts-Wirrwarr.

Für Johannes Gulde geht es um 2000 Euro: Da der 62-Jährige drei Kinder hat, für die ein Anspruch auf Kindergeld besteht, könnte er laut Bayerischem Hochschulgesetz seinen Sohn Benjamin und seine Tochter Yasmin von den Studiengebühren befreien lassen. Beide sind bereits seit zwei Semestern an der Uni immatrikuliert. Alles was für die Rückerstattung der insgesamt 2000 Euro Studiengebühren fehlt, ist ein Bescheid von der Familienkasse für Tochter Yasmin. Den hat Mama Mascha schon im Oktober beantragt. Und die Uhr tickt, denn die LMU hat eine Frist bis 30. April gesetzt. Wenn die Bescheinigung bis dahin nicht da ist, gibt’s kein Geld zurück. „Die Familienkasse spielt tote Maus, ich weiß nicht wo ich anrufen soll, immer hänge ich in Callcentern fest“, klagt Gulde und wendet sich mit seinem Ärger an die Abendzeitung. „Yasmin hat schon geweint, sie ist doch auf das Geld angewiesen“, so Mutter Bleckwenn-Gulde.

Dass der Antrag auf Kindergeld bereits seit dem 10. März abgelehnt ist, erfährt Johannes Gulde schließlich von der AZ. Ein Gespräch mit Herbert Mühlegg bringt langsam Licht in die Sache. „Es fehlten Studienbescheinigungen und auf unsere Hinweise wurde nicht reagiert“, so der Sprecher der Familienkasse Kempten.

Johannes Gulde traut seinen Ohren nicht. „Ich habe die Studienbescheinigungen doch selbst eingescannt“, erklärt er aufgebracht. Eine Ablehnung sei nie angekommen.

Hat das Amt die Unterlagen schlichtweg verschlampt? Herbert Mühlegg glaubt das nicht, er spricht von einer ordnungsgemäßen Bearbeitung des Falls. „Ich werde veranlassen, dass sich ein Mitarbeiter umgehend bei Frau Bleckwenn-Gulde meldet“, verspricht er.

„Wegen der AZ werden die jetzt aktiv“, sagt die Mutter. „Ein Rückruf bei uns hätte genügt, und alles wäre klar gewesen."

Christoph Maier

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