Immobilien in München kaufen: Die teuersten Viertel

Wohnimmobilien in München: Die Nachfrage wächst, das Angebot bleibt knapp, die Preise klettern also weiter – auf einen historischen Höchststand. Auch im Umland ist's nicht billig.
von  Rudolf Huber

Wohnimmobilien in München: Die Nachfrage wächst, das Angebot bleibt knapp, die Preise klettern also weiter – auf einen historischen Höchststand. Auch im Umland ist’s nicht billig

München -  Ist bei den Immobilienpreisen ein Ende der Preisspirale in Sicht? Diese Frage beantwortete Stephan Kippes vom IVD-Marktforschungsinstitut des Immobilienverbands Deutschland im Herbstmarktbericht „Wohnimmobilien-Kaufobjekte“ mit einem klaren Nein. Denn: Die Preise steigen so stark wie die Nachfrage. Und das Angebot wächst nur unzureichend. Kippes spricht deswegen von „historischen Höchstpreisen“.

In München registriert der IVD die „mit Abstand höchsten Kaufpreise in allen Marktsegmenten“. Ursache ist natürlich neben der massiven Nachfrage von Eigennutzern der Druck durch die Kapitalanleger. Nachdem sogar früher so zuverlässige Anlage-Instrumente wie Bundesschatzbriefe Zinsen deutlich unter Inflationsniveau bringen, weichen Investoren aufs Betongold aus. Und das treibt die Preise in ungeahnte Höhen.

Besonders deutlich wird das beim Zehn-Jahres-Vergleich: Preissteigerung bei freistehenden Einfamilienhäusern: 42,1 Prozent. Bei Bestands-Eigentumswohnungen: 40,7 Prozent.

Drei Beispiele aus München verdeutlichen die kurzfristigere Entwicklung: War ein freistehendes Einfamilienhaus im letzten Herbst im Schnitt noch für 850000 Euro zu haben, sind es aktuell schon 995000 Euro. Die Preise für Reihenmittelhäuser stiegen binnen Jahresfrist von 525000 auf 605000 Euro. Und die für Doppelhaushälften von 700000 auf 760000.

Für Eigentumswohnungen müssen Käufer jetzt 400 Euro mehr pro Quadratmeter aufwenden als noch im Herbst 2011. Hier wurde sogar „die 5000-Euro-Latte gerissen“, so Stephan Kippes.
Und ein Ende ist nicht in Sicht. „Die Preisentwicklung wird weiter befeuert durch eine geringe Zahl von Baugenehmigungen“, so der IVD-Chef. Laut soziologischer und demografischer Prognosen wird die Zahl der Haushalte und die der Einwohner in Bayern weiter steigen – das bedeutet eine weiter boomende Nachfrage.

Eine Entwicklung, die sich fast deckungsgleich auch in Oberbayern abspielt. IVD-Vorstandsmitglied Günther Gültling spricht von einem Anstieg bei allen Objekttypen – am deutlichsten bei Geschossbauten und Doppelhaushälften. Der Münchner Bauträger Euro Grundinvest hat folgerichtig einen Trend zu Objekten im S-Bahn-Einzugsbereich registeriert. Die Folgen: Bei Eigentumswohnungen in Karlsfeld etwa stieg der Quadratmeterpreis von 3273 Euro im letzten Jahr auf jetzt 3650 Euro. Und bei einer neuen Doppelhaushälfte in Dachau von 3320 auf 3500 Euro.

Doch auch im Umland ist wegen restriktiver Baupolitik wenig zu holen. Die Makler-Profis taten sich gestern auch schwer mit „heißen Tipps“. In Poing oder in Puchheim rühre sich zum Beispiel vergleichsweise viel. Und vielleicht noch in Emmering. Das war’s aber auch schon.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.