Immer wieder schlugen die Täter zu: Dominik B. hatte 22 Verletzungen
Insgesamt 22 Verletzungen hat das Opfer der brutalen S-Bahn-Schläger binnen weniger Minuten erlitten. Die konkrete Todesursache ist allerdings nach der Obduktion weiter unklar, wie die Polizei jetzt informierte.
Immer wieder müssen die beiden jungen Männer brutal zugeschlagen und getreten haben: Insgesamt 22 Verletzungen hat das Opfer der Münchner S-Bahn-Schläger binnen weniger Minuten erlitten. Sie stammten unter anderem von Faustschlägen und Tritten, sagte Staatsanwalt Laurent Lafleur am Montag in München. Auch nach der Obduktion sei allerdings die konkrete Todesursache noch unklar. Der 50-jährige Manager war dazwischengegangen, als die Jugendlichen von Kindern Geld erpressen wollten. Der Leiter der Mordkommission, Markus Kraus, sagte, die Kinder hätten die Fußtritte gegen den Kopf des Mannes bestätigt.
„Das besonders Bestürzende an dem Fall ist, dass der Mann alles richtig gemacht hat“, sagte Lafleur. Er habe sich schützend vor die Kinder gestellt und Zivilcourage gezeigt. Zugleich habe er nicht von sich aus versucht, gegen die Angreifer vorzugehen, sondern rasch die Polizei alarmiert.
Lafleur wollte noch am Montag Haftbefehl gegen einen dritten Jugendlichen beantragen. Der 17-Jährige war nicht an dem tödlichen Überfall beteiligt, hatte aber die Sache möglicherweise angezettelt: Er soll am S-Bahnhof Donnersberger Brücke als erster zugeschlagen haben, um zusammen mit seinen Freunden von den vier Kindern Geld zu erpressen. Der 50-jährige hatte versucht, die Kinder zu schützen. Er war bis zum S-Bahnhof Solln mitgefahren und dort mit ihnen ausgestiegen, um ihnen zu helfen. Wenige Minuten vor der Haltestelle hatte er aus der S-Bahn per Handy die Polizei alarmiert. Die drohende Eskalation sei aber nicht ersichtlich gewesen, der Mann habe nur von dem versuchten Raub berichtet, sagte Kraus. Etwa zehn Minuten nach dem Anruf sei die Polizei am S-Bahnhof eingetroffen. Die Beamten konnten die Tat nicht mehr verhindern, aber die 17 und 18 Jahre alten mutmaßlichen Haupttäter sofort festnehmen. Gegen sie erging Haftbefehl wegen Mordes.
Alle drei Beschuldigten sind bereits mit dem Gesetz in Konflikt geraten, teils wegen Diebstahls, Körperverletzung oder räuberischer Erpressung. Der 18-Jährige hatte bereits drei Einträge, der später festgenommene 17-Jährige war zweimal verurteilt. Während die beiden mutmaßlichen Haupttäter zu der konkreten Tat schwiegen, habe er bei seiner Vernehmung eingeräumt, dass er von den 13 bis 15 Jahre alten Buben und Mädchen 15 Euro verlangt habe. Außerdem habe er einen Schlag gegen einen Buben zugegeben. Nach Zeugenaussagen sollen es allerdings zwei Schläge gewesen sein, er soll auch nicht mit der flachen Hand, sondern mit der Faust zugeschlagen haben. Gegen ihn wird wegen gefährlicher Körperverletzung und räuberischer Erpressung ermittelt.
dpa
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