Im Tal, da gibt’s koa Sünd’ nimma

Unbekannte schrauben die Schilder des Sex-Shops ab, der in einer Passage liegt. Ladenbesitzerin Charlotte Binder hat jetzt einen Sachschaden von 7000 Euro – und fast keine Kunden mehr.
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Charlotte Binder vor ihrem Sex-Laden im Tal
Manuel Reisp Charlotte Binder vor ihrem Sex-Laden im Tal

MÜNCHEN - Unbekannte schrauben die Schilder des Sex-Shops ab, der in einer Passage liegt. Ladenbesitzerin Charlotte Binder hat jetzt einen Sachschaden von 7000 Euro – und fast keine Kunden mehr.

Die Sünde ist nicht mehr da. Unbekannte haben am Wochenende alle Werbeschilder des „Sex Ladens“ im Tal 32 abmontiert und mitgenommen. War es ein genervter Anwohner? Oder nur ein Streich von Lausbuben? Für die Besitzerin Charlotte Binder spielt das keine Rolle. Sie ist bestürzt und den Tränen nahe. Seit 23 Jahren betreibt Binder den Shop, den viele auch liebevoll „Tante Emma-Laden“ nennen. In all der Zeit ist ihr so etwas noch nie passiert.

Der Sexshop liegt in einer Passage im Tal und ist ohne Schilder nur schwer zu entdecken. Bis vergangenem Wochenende hing die große Leuchtreklame „Sex“ deutlich sichtbar am Anfang der Passage, sodass jeder von der Straße aus den Laden finden konnte. Die anderen drei beleuchteten Schilder waren direkt vor dem Shop.

Der Verlust der Leuchtreklame bringt Charlotte Binder in arge Bedrängnis: „Ohne meine Schilder ist es hier fast wie tot, die Leute finden mich nicht“, sagt sie bedrückt zur AZ. Ein provisorisches Schild aus Holz mit der Aufschrift „Sex Laden“ hängt jetzt in der Passage – aber wer weiß, wie lange, vielleicht kommen die Täter bald zurück. Charlotte Binder hat Angst. „Was kommt als nächstes?“ fragt sie sich. „Ich bin zwar keine ängstliche Person, aber wer weiß, vielleicht kommen sie nächstes Mal sogar in meinen Laden.“

Das Komische ist, dass die Schilder fachmännisch entfernt wurden: Jeden Abend um 20 Uhr sperrt Charlotte Binder ihren Sexshop zu. Die Passage verschließt sie mit vier Gittertüren. Die Einbrecher kamen trotzdem irgendwie durch. Und das ohne Gewalt: Es sind keine Schrammen, Dellen oder andere Spuren zu erkennen, „nicht mal Schrauben lagen am Boden“, erzählt Charlotte Binder.

Einen Schlüssel zu der Passage haben mehrere: die Hausverwaltung, der Hausmeister natürlich, und die anderen Ladenbesitzer im Haus. Von ihnen weiß aber niemand etwas über den Verlust der Schilder.

Jetzt ermittelt die Polizei: Zu Beginn der Woche erstattete Charlotte Binder Anzeige. Den Verlust schätzt die Sexshop Besitzerin auf 7000 Euro. Spuren gibt es noch nicht – Charlotte Binder wird also noch länger in Angst leben müssen. Und auf ihre Kunden verzichten. maha

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