Im Englischen Garten: Terrier jagt Gänse
München - Jack Russell Terrier „Miu“ entwickelte sich am Sonntag zum echten Gänseschreck. Seine Besitzerin, eine 57-jährige Münchnerin, war am Nachmittag mit dem Hund im Englischen Garten unterwegs. Entgegen der Vorschriften hatte sie den zweieinhalbjährigen Hund jedoch nicht angeleint. Als der Terrier auf dem See beim japanischen Teehaus Gänse entdeckte, weckte das den Jagdtrieb des Hundes.
Gleich zwei Mal ging „Miu“ auf die Gänse los und versuchte die Tiere zu beißen. Den ersten Angriff startete der Jack-Russell-Terrier schon im See: Er schwamm einer der Gänse hinterher und versuchte im Wasser, das Tier zu beißen. Vergeblich.
Anschließend kehrte „Miu“ zu seiner Besitzerin zurück, die nahm ihn jedoch noch immer nicht an die Leine. So konnte „Miu“ ungehindert zum zweiten Angriff losziehen, bei dem er der Gans schließlich den Flügel blutig biß.
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Beobachtet wurde die Gänsejagd hinter dem Haus der Kunst von zwei Polizisten der Reiterstaffel, die auf Streife im Englischen Garten unterwegs waren. Nachdem der Hund endlich von der Gans abgelassen hatte, gelang es Ihnen, das verletzte Federvieh einzufangen und der verständigten Tierrettung zu übergeben. Doch nicht nur für die Gans, auch für die Hundehalterin könnte dieser Sonntagsspaziergang noch unangenehme Folgen haben.
Da die Besitzerin den Hund trotz des Verbots frei laufenließ und ihn auch bei seiner Rückkehr nicht vom zweiten Angriff abhielt, wird der Frau nun bedingter Vorsatz unterstellt. Und das bedeutet für die 57-Jährige eine Anzeige wegen Jagdwilderei und Verstößen gegen das Tierschutzgesetz.
Der Gans geht es mittlerweile wieder einigermaßen gut. Sie erholt sich derzeit bei der Münchner Tierrettung von ihrer Verletzung, wo sie noch bis zu ihrer Genesung gepflegt wird.
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